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EU: Kultur und Tanz bis in den Morgen

Berlin und seine vielen europäischen Gäste haben den 50. Geburtstag der Europäischen Union bis in die Morgenstunden des Sonntags in Museen, Clubs und Discos gefeiert.

Die 14 Häuser der Museums-„Nacht der Schönheit“ hatten bis um 2.00 Uhr geöffnet, die über 30 Discos der „Europäische Clubnacht“ Open End.

Trotz vieler Straßensperrungen rund um das Brandenburger Tor wegen des Europa-Festes an diesem Sonntag und der Treffen der hohen Gäste aus 26 Ländern rollte der Verkehr in der Hauptstadt am Samstag recht ruhig. Von vielen befürchtete Staus blieben weitgehend aus. Es gebe keine Probleme auf den Straßen, sagte ein Beamter des Lagedienstes der Polizei kurz vor Mitternacht zur Verkehr- und Sicherheitslage. Lärm auf einigen Straßen machten aber die Fans eines Landes, das erst noch in die EU will. Die Türkei hatte beim Erzrivalen Griechenland in der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft am Abend mit 4:1 gewonnen und feierte auch in Berlin kräftig.

„Kondition ist gefragt“, hatte Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am späten Samstagabend im Pergamonmuseum erklärt, wo dichtes Gedränge herrschte. Besonders für die Aufführung des Tanzensembles Sasha Waltz & Guests und den Sängern des Vocalconsorts Berlin am Pergamonaltar war das Interesse groß. Die Museums-„Nacht der Schönheit“ fand im Kulturforum am Potsdamer Platz, auf der Museumsinsel und in der Friedrichwerderschen Kirche statt. Bei der „Europäische Clubnacht“ sind alle 27 EU-Mitglieder mit eigener Musik, Bands und Discjockeys vertreten. Allein gut 100 DJs sorgen für ein lebhaftes Musik- und Tanzvergnügen.

Die italienische Rocksängerin Gianna Nannini hat kurzfristig ihren Auftritt zur Europa-Party am Sonntag abgesagt. Dies wurde am Rande des EU-Gipfels bekannt. Sie meinte zur Begründung, „bei solchen Festen werden zu viele leere Worte gesprochen und sich mit einem leeren Glas sich zugeprostet“. Der Auftritt der Italienerin war auf der Bühne am Brandenburger Tor mit der britische Rocklegende Joe Cocker geplant.

Bis 22.00 Uhr waren über 14 000 Tickets zur Museumsnacht verkauft, sagte Projektsprecherin Ruth Hundsdörfer. „Es ist gut was los. Europa feiert.“ Mancher verband Kultur mit Picknick. Im Eingangssaal des Bode-Museums packten vier junge Potsdamer auf einer barocken Treppe Käse, Salami und Wein aus. Ein Höhepunkt der „Nacht der Schönheit“ war die Ausstellung ausgewählter Werke aus dem Kupferstichkabinett, die in der Gemäldegalerie zu einer „Insel der Schönheit“ zusammengefasst wurden. Werke von Cranach und Rubens konnten dabei nur in dieser einen Nacht bewundert werden.

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