Die am Dienstag vorgelegte Analyse geht von einem Anstieg der durchschnittlichen Arbeitslosenquote um 2,5 Prozentpunkte in den kommenden beiden Jahren aus. Im Dezember war die Arbeitslosigkeit in den 27 EU-Staaten auf durchschnittlich 7,4 Prozent gestiegen. In den 16 Ländern der Eurozone lag sie sogar bei 8,0 Prozent.
Bisher habe sich die Wirtschaftskrise nur begrenzt auf die Beschäftigung ausgewirkt, erläuterten die EU-Fachleute. Im Allgemeinen schlage sich ein wirtschaftlicher Rückgang erst drei Monate später auf dem Arbeitsmarkt nieder. Zudem hätten Kurzarbeit und andere flexible Arbeitszeitregelungen bisher Entlassungen in größerem Stil vermieden.
Die Zahl freier Stellen ging der Analyse zufolge deutlich zurück. Das gelte auch für Deutschland und Großbritannien, obwohl in beiden Ländern immer noch rund 500.000 Arbeitsplätze angeboten würden. Der Handel widerstehe der Krise bisher am besten. Dort seien bis in den Jänner hinein neue Stellen geschaffen worden.
Nach dem Verlust von 3,5 Millionen Arbeitsplätzen in diesem Jahr dürften 2010 EU-weit nochmals 500.000 Jobs verloren gehen, sagten die Brüsseler Fachleute voraus. Der Arbeitsmarkt schrumpfe in allen großen Mitgliedstaaten, aber auch in Dänemark und Schweden mit ihrer bisher stabilen Lage. Besonders stark werde der Rückgang in den baltischen Staaten, Irland und Spanien ausfallen.
In Deutschland dürfte die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr um 500.000 steigen, heißt es in dem EU-Bericht unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Dort und in anderen EU-Staaten treffe die Krise besonders die Autoindustrie, der gesamte Sektor beschäftigte 12,5 Millionen Menschen und erwirtschafte ein Steueraufkommen von 381 Mrd. Euro jährlich.
Der Monatsbericht zur Beschäftigungslage in Europa ist ein neues Instrument der EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde will damit nach eigenen Angaben die sozialen Folgen der Wirtschaftskrise mit aktuellen Daten beschreiben.
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