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EU benötigt Einwanderer für stabile Bevölkerung

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Berlin-Institutes für Bevölkerung und Entwicklung würde die Einwohnerzahl in der EU ohne Zuwanderer bis zum Jahr 2050 um 52 Millionen auf rund 447 Mio. schrumpfen.

Schuld daran sei die in fast allen 27 EU-Mitgliedsstaaten niedrige Geburtenzahl. Um die demografische Kraft der EU zu erhalten, wäre laut Studie die Aufnahme der Türkei notwendig.

Der Anteil der EU-Bürger an der Weltbevölkerung blieb der Untersuchung zufolge seit 1950 nur deshalb stabil, weil immer neue Mitgliedsstaaten hinzugekommen sind. Die Bevölkerungszahl in der Europäischen Union kann laut Studie mit dem Titel “Die demografische Zukunft von Europa” jedoch nur mit Hilfe von Einwanderern stabil gehalten werden.

Hauptursache dafür ist der Studie zufolge die niedrigere Zahl der Geburten in fast allen 27 EU-Mitgliedsstaaten. Dabei verläuft die Entwicklung nach Einschätzung der Wissenschaftler sehr unterschiedlich: Länder wie Deutschland und Italien haben schon eine relativ alte und schrumpfende Bevölkerung vor allem in den ländlichen Randregionen. In Staaten mit vergleichsweise hohen Kinderzahlen und Zuwanderungen wie Frankreich, Irland oder Norwegen wächst die Bevölkerung dagegen und bleibt auch auf dem Lande stabil.

Als Hauptgründe für hohe Geburtenraten in einzelnen EU-Staaten sehen die Wissenschaftler gut ausgebaute Sozialsysteme und Förderprogramme auch in dünn besiedelten Regionen sowie eine flächendeckende wirtschaftliche Entwicklung. Dies sei beispielsweise in Island oder Norwegen der Fall. Auch die Bevölkerungspolitik in Frankreich zeige Erfolg. Dort lebten der Studie zufolge im Jahr 2000 noch 23 Mio. Einwohner weniger als im bevölkerungsreichsten EU-Staat Deutschland. Nach Einschätzung der Wissenschaftler dürfte das Nachbarland die Bundesrepublik allerdings bis 2050 überholt haben.

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