Die Handelskonzerne schnitten “trotz erkennbarer Bemühungen unterdurchschnittlich ab”.
Neben einem Fragebogen wurde eine Vor-Ort-Untersuchung durchgeführt, bei der auch Interviews mit Arbeitnehmern berücksichtigt wurden. Vier Markenkonzerne verweigerten die Beantwortung des Fragebogens, die Handelsunternehmen zeigten sich “zumindest in Ansätzen” kooperationsbereit, berichtete “Konsument”. Der Besuch von Assembling- und Sohlen-Werk sei nur bei vier Marken möglich gewesen, der Besuch des Assemblingwerks allein in drei Fällen. Bei zwei Handelsmarken sei überhaupt kein Werksbesuch möglich gewesen.
“Sweat-Shops” – ausbeuterische, meist in Hinterhöfen versteckte Betriebe – wurden bei den Vor-Ort-Untersuchungen in China und Vietnam nicht entdeckt. Beanstandet wurde vor allem die Zahl der Überstunden. Auch müssen zum Teil viele Abzüge geleistet werden, z. B. für Mahlzeiten, Strom in den Schlafräumen und Wasserverbrauch während der Arbeit. In vielen Fällen sei die Erreichung des gesetzlichen Mindestlohns nur durch die Erbringung entsprechender Überstunden möglich, so “Konsument”. Kinderarbeit wurde nicht gefunden, allerdings werden Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahre zu den gleichen Arbeitsbedingungen wie Erwachsene eingesetzt.
Adidas erreichte 78 von 100 Prozentpunkten, Reebok 67 und Puma 61. An den letzten drei Listenplätzen der Markenhersteller finden sich Asics mit 15 Prozentpunkten, Brooks mit neun und Saucony überhaupt mit null.
Marktführer Nike erreichte 29 Prozentpunkte: Trotz gut entwickelter Corporate Social Responsibility (CSR)-Unternehmenspolitik lasse sich die Firma ungern in die Karten blicken: Mangels Offenlegung jeglicher Unterlagen habe die Bewertung nur niedrig ausfallen können, so “Konsument”. Anonymen Interviews mit Arbeitern von Nike zufolge dürften ihre Lebensbedingungen nicht so gut sein wie in Publikationen des Unternehmens suggeriert – dies sei aber beim Ethiktest nicht bewertet worden. Bei den Handelsmarken erreichte Lidl 38 von 100 Prozentpunkten, Deichmann 35, Hofer 17 und Remo 15.
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