Mitglieder der baskischen Separatistenorganisation ETA haben für diesen Sommer eine Welle von Terroranschlägen auf Urlauberhotels entlang der spanischen Mittelmeerküste geplant. Dies geht nach spanischen Presseberichten vom Donnerstag aus Unterlagen hervor, die die Polizei vor einer Woche bei der Festnahme von fünf ETA-Leuten in Frankreich sichergestellt hatte. Danach wollten die Festgenommenen zwei Terrorzellen bilden, die unabhängig voneinander Bombenanschläge verüben sollten.
Eines der beiden Kommandos hatte bereits in der Touristenhochburg Benidorm bei Alicante in Ostspanien unter falschen Namen eine Wohnung gemietet, verlautete aus Ermittlerkreisen. Die Wohnung sollte als Operationszentrale für die Verübung von Anschlägen dienen. Ein zweites – mobiles – Kommando sollte nach diesen Angaben ohne festen Stützpunkt sein und in verschiedenen Ferienorten von der Costa Brava im Nordosten bis zur Costa del Sol in Südspanien Bomben legen. Die beiden Terrorzellen sollten von den ETA-Unterschlüpfen in Frankreich aus mit Sprengstoff versorgt werden.
Die ETA hatte in der Vergangenheit schon häufig während der Hauptreisesaison ganze Anschlagserien in Ferienorten verübt. Sie folgte damit das Ziel, dem Tourismus in Spanien wirtschaftlich zu schaden. Bei den weit über 100 Bombenanschlägen seit 1979 war nie ein Urlauber getötet worden. Allerdings wurden Dutzende von Touristen verletzt. In den 80er und 90er Jahren hatte die ETA bei diesen Anschlagserien überwiegend kleinere Sprengsätze in Ferienzentren zur Explosion gebracht. Im vorigen Jahr griffen die Terroristen erstmals auch zu größeren Autobomben.
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