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ETA plante Anschlag im Finanzzentrum Madrids

Die spanische Polizei hat im vergangenen Jahr einen großen Anschlag der baskischen Untergrundorganisation ETA im Finanzzentrum Madrids vereitelt. Wie die Presse am Dienstag unter Berufung auf das Innenministerium berichtete, hatte die Organisation geplant, Anfang 2010 einen mit Sprengstoff beladenen Lieferwagen vor den KIO-Zwillingstürmen im Norden der Hauptstadt zur Explosion zu bringen.
Die beiden zueinander geneigten Bürohochhäuser am Castilla-Platz sind eines der Wahrzeichen Madrids. Sie haben je 26 Stockwerke und sind rund 115 Meter hoch.

Die Pläne wurden durch das Geständnis der Mitglieder einer ETA-Terrorzelle bekannt, die vergangene Woche im Baskenland gefasst worden waren. Der Anschlag wurde dadurch vereitelt, dass die Polizei seinerzeit zufällig den Kleinlaster abfing, den die Terroristen dafür benutzen wollten. Er war auf dem Weg nach Portugal, wo die ETA damals eine Bombenfabrik besaß. Als diese ausgehoben wurde, stellten die Beamten 1,3 Tonnen Sprengstoff fest. Wozu dieser und der Lieferwagen dienen sollten, erfuhren die Ermittler erst jetzt.

Ziel des vereitelten Anschlags sei gewesen, die spanische Regierung zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit des Baskenlandes zu zwingen. Inzwischen hat die ETA eine “dauerhafte Waffenruhe” erklärt, die seit Jänner dieses Jahres in Kraft ist. Madrid lehnt aber jeden Dialog mit der Organisation ab und fordert deren Selbstauflösung.

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