Estland: Luftraum von russischen Kampfjets verletzt

Die NATO habe sofort reagiert und die russischen Jets abgefangen, teilte ein NATO-Sprecher auf der Plattform X mit. "Dies ist ein weiteres Beispiel für das rücksichtslose Verhalten Russlands und die Reaktionsfähigkeit der NATO", sagte der Sprecher.
Tallinn beklagt wiederholte Verletzung des Luftraums
Russland habe den estnischen Luftraum in diesem Jahr bereits viermal verletzt, was an sich schon inakzeptabel sei, sagte Außenminister Tsahkna. Der jetzige Vorfall sei jedoch wegen der drei Kampfjets besonders schwerwiegend. Er ereignete sich gut eine Woche, nachdem in der Nacht vom 9. auf den 10. September mehr als 20 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. NATO-Jets schossen daraufhin einige von ihnen ab. Westliche Vertreter hatten erklärt, Russland teste damit die Bereitschaft und Entschlossenheit des Bündnisses.
Die estnischen Streitkräfte teilten mit, dass sich die Luftraumverletzung Freitag früh im Gebiet der Insel Vaindloo ereignet habe, etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Tallinn entfernt. Die russischen Flugzeuge verfügten über keine Flugpläne, ihre Transponder waren nicht eingeschaltet, und sie standen nicht in Kontakt mit der Flugsicherung, teilte Estland mit.
"Auf Russlands zunehmende Erprobung der Grenzen und seine Aggressivität muss mit einer raschen Verschärfung des politischen und wirtschaftlichen Drucks reagiert werden", forderte der Minister. Estland, das die Ukraine entschieden unterstützt, hatte bereits im Mai mitgeteilt, dass Moskau kurzzeitig einen Kampfjet in den NATO-Luftraum über der Ostsee geschickt habe. Dies geschah bei dem Versuch, einen Tanker auf dem Weg nach Russland zu stoppen, der vermutlich Teil einer "Schattenflotte" zur Umgehung westlicher Sanktionen war.
EU sieht "extrem gefährliche Provokation"
Auch die EU reagierte mit Empörung. Die Verletzung des Luftraums sei eine "extrem gefährliche Provokation" gewesen, schrieb die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, die früher estnische Ministerpräsidentin war, auf X. "Dies ist die dritte derartige Verletzung des EU-Luftraums innerhalb weniger Tage und verschärft die Spannungen in der Region weiter." Man werde die EU-Mitgliedsstaaten weiterhin dabei unterstützen, ihre Verteidigung mit europäischen Ressourcen zu stärken. "Putin stellt die Entschlossenheit des Westens auf die Probe. Wir dürfen keine Schwäche zeigen."
Die an Russland grenzenden Länder Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die NATO-Verbündeten sichern deshalb im Wechsel den baltischen Luftraum.
(APA/Reuters/dpa)
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