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"Es war ein einziger Schlag"

Koblach - Ein 20-jähriger Koch aus Rankweil befindet sich in U-Haft. Der Österreicher serbischer Herkunft verbrachte den Abend mit der 16-jährigen Jelena. Gottesdienst   | | Bericht | Kondolenzbuch

Obwohl viele Details des Tatabends noch unklar sind, wissen die Ermittler, dass die junge Koblacherin mit ihrem späteren Peiniger in ihrem Elternhaus um Mitternacht noch gemeinsam gegessen hat. Kurz nachdem die Nudeln verzehrt waren, kam es nach „VN“-Informationen in der Nacht auf den 4. Jänner zwischen 0.30 und 1 Uhr zu einer Auseinandersetzung. Ein einziger Schlag auf Jelenas Kopf sei es gewesen, gab der mutmaßliche Täter der Polizei später zu Protokoll – der Mann gibt die Gewaltausübung zu. Die Polizisten sind von der Brutalität betroffen: „Er muss sie mit einem einzigen, unglaublich heftigen Schlag auf den Kopf getötet haben.“ Ein Problem gibt es für die Ermittler allerdings: Die Tatwaffe ist bislang noch nicht gefunden. „Es dürfte sich um einen stumpfen Gegenstand handeln“, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen. Laut Obduktion seien die Kopfverletzungen so schwerwiegend gewesen, dass Jelena sofort tot gewesen sein muss.

Papa holte ihn ab

Nach den der „VN“-Redaktion vorliegenden Informationen dürfte der Täter noch längere Zeit in Jelenas Elternhaus geblieben sein. Um 3 Uhr in der Nacht wurde der junge Rankweiler jedenfalls von seinem Vater am Tatort mit dem Auto abgeholt. Am nächsten Tag erschien er völlig normal an seiner Arbeitsstelle. Als sei nichts gewesen. Intensive Ermittlungen brachten die Kriminalbeamten im Lauf dieser Woche auf die Spur des 20-jährigen Mannes aus Rankweil. Am Donnerstag-nachmittag um 16 Uhr tauchte plötzlich die Polizei an der Arbeitsstelle des Koches in Feldkirch auf, nahm ihn fest. Er hatte bereits zuvor mit der Polizei Kontakt, wurde als Zeuge in dem Mordfall vernommen. Am Freitagabend wurde er nach seinem Teilgeständnis dann in Untersuchungshaft genommen, sitzt nun im Feldkircher Gefangenenhaus. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts laufen am Wochenende aber weiter: Noch sind nicht alle Details geklärt und Abklärungen nötig.

Kaum Informationen

Dagegen sind jene Informationen, die auf offiziellem Weg an die Öffentlichkeit gelangten, äußerst spärlich. Die Feldkircher Staatsanwaltschaft gibt sich zugeknöpft, die Ermittler des Landeskriminalamtes haben einen Maulkorb bekommen: Weder Polizei noch Sicherheitsdirektion dürfen sich zu dem spektakulären Fall äußern. Staatsanwaltschaftssprecher Heinz Rusch teilte den Medien am Freitagvormittag lediglich die Festnahme eines 20-jährigen Tatverdächtigen mit. Weiterreichende Fragen blieben größtenteils unbeantwortet. Laut Informationen aus Polizeikreisen zeigen die bisherigen Ermittlungsergebnisse jedenfalls auch, dass Jelena in der Tatnacht nicht vergewaltigt wurde.

Anklage noch offen

Unklar ist unterdessen noch, ob dem 20-Jährigen nun eine Anklage wegen Mord, Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge erwartet. Für Jelenas Freunde kam die Festnahme überraschend. Auf ihrer Profilseite im Jugend-Netzwerk „uboot“ schreibt eine Freundin: „Wir haben den, der Dir das angetan hat. Der kriegt seine Strafe – aber das bringt Dich leider nicht zurück.“

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