Norbert Schnetzer musste sich diese Weisheit nicht erst verinnerlichen. Er stammt aus einer humorigen Familie. Und er schätzt die Tugend, nicht alles so ernst zu sehen, wie es ist. Noch mehr, seit die Mutter an Alzheimer leidet. Dass er sich als gelernter geronto-psychiatrischer Krankenpfleger in der Materie auskennt, macht die Sache zwar etwas einfacher, aber emotional nicht unbedingt leichter. Es tut weh, bis es vorbei ist, muss auch Norbert Schnetzer, mittlerweile Pflegedirektor am LKH Rankweil, immer wieder einmal schmerzlich zur Kenntnis nehmen.
Die Realität gezeigt
In Zurück zu einem unbekannten Anfang wird nämlich die Realität gezeigt. Die Schnetzers ließen sich auch nicht lange bitten, als um eine Teilnahme angefragt wurde. Wir sind ja grundsätzlich unkompliziert, sagt der Vater und der Schalk blitzt aus seinem jungenhaften Gesicht. Drei Tage lang begleitete ein Filmteam die Familie auf Schritt und Tritt durch den
Alltag. Es war eine sehr interessante Zeit, resümiert Norbert Schnetzer. Seine Frau und seine Schwägerin, die sich in der Betreuung der dementen Mutter abwechseln, haben das Interesse auch als Wertschätzung ihrer Arbeit empfunden.
Gefühle respektieren
Mit dem Endprodukt zeigt sich der Fachmann, der als Finanzbeamter nicht schon mit 24 unkündbar sein wollte und deshalb auf einen Sozialberuf umstieg, zufrieden. Angehörige von Alzheimerpatienten finden sich hier wieder, lautet seine Einschätzung. Und er muss es wissen. Luise war 75, als es anfing. Die Krankheit entwickelte sich langsam. So konnten wir das Unabänderliche Schritt für Schritt bewältigen, erzählt Schnetzer. Doch die Belastung ist allgegenwärtig. Der Sohn verhehlt nicht, dass ihm seine Mutter zuweilen auf die Nerven geht, wenn sie zum x-ten Mal in der Wohnung auftaucht. Aber er weiß, dass Diskussionen nichts nützen. Deshalb lässt er es. Das Schwierigste ist, die Gefühle von dementen Menschen zu respektieren, sagt er. Doch das könne man üben. Mit dem Ehepartner zum Beispiel, merkt Norbert Schnetzer mit schelmischem Lächeln an. Und schon fegt der Humor wieder alle Tristesse beiseite.
ZUR PERSON
Norbert Schnetzer
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