Am 17. Mai 2019 wurde das in der Zwischenzeit zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte "Ibiza-Video" öffentlich. Darin zu sehen die damaligen FPÖ-Spitzenpolitiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus, die auf einer Finca in Ibiza mit dem Detektiv Hessenthaler und der angeblichen russischen Oligarchin Aljona Makarowa, in feucht-fröhlicher Stimmung skandalösen Gedankenspielen nachgehen, wie die Republik umzubauen sei.
In der Folge muss Strache, damals Vizekanzler, zurücktreten und die türkis-blaue Koalition zerbricht.
Hintergründe zum Ibiza-Video
In einem ausführlichen Interview mit Armin Wolf am Jahrestag sprach Julian Hessenthaler, der Drahtzieher des Videos, nun in der ZIB 2 über die Details der Affäre.
Gekostet habe das gesamte Projekt Ibiza-Video etwa 200.000 bis 300.00 Euro, finanziert zur Gänze vom Wiener Rechtsanwalt M. Geheimdienste seien nie in irgendeiner Form in das Video involviert gewesen, weist Hessenthaler entsprechende hartnäckige Gerüchte zurück. Er habe ursprünglich aus einem Freundschaftsdienst heraus gehandelt, er würde es aber auch wieder tun, meint der Detektiv. Denn der Effekt, den das Video erzielt habe, sei seiner Meinung nach deutlich zu gering gewesen.
Noch mehr Videos
Brisant: Hessenthaler macht außerdem öffentlich, dass es noch weitere Ibiza-Videos gebe (im Video ca. ab Minute 7:30). Es seien nicht alle Videos beschlagnahmt worden. Die Ermittlungsarbeit der Behörden sei unzureichend gewesen. Niemand habe ihn je nach weiteren Videos gefragt, und laut juristischer Prüfung seien die noch nicht veröffentlichen Videos schlicht nicht strafrechtlich relevant, beantwortet Hessenthaler Wolfs Frage, warum er diese Aufnahmen nicht selbst übergeben habe.
Und Hessenthaler legt im speziellen gegen die SOKO-Ibiza nach. Sein Eindruck dieser Ermittlungsbehörde, sei solcherart, dass er nicht bereit sei
"in irgendeiner Art und Weise mit denen zu kooperieren".
Wo ist die Oligarchin?
Auf die Frage nach dem Verbleib der mysteriösen Oligarchin Aljona Makarowa die als Lockvogel für Strache und Gudenus ebenfalls im Video zu sehen ist, gibt Hessenthaler keine Details preis, meint aber, auch sie habe kein Interesse daran den Ermittlungsbehörden zu helfen, nich zuletzt angesichts dessen wie man mit ihm umgegangen sei.
Kritik an Justiz: "Fragwürdige Tendenzen"
Hessenthaler wurde wegen Kokainhandels sowie wegen Annahme, Weitergabe oder Besitzes falscher oder gefälschter besonders geschützter Urkunden und Urkundenfälschung verurteilt. In Bezug auf das Ibiza-Video wurde er nicht strafrechtlich belangt. Die Ermittlungen zu Ibiza hätten einiges andere ausgelöst, das "in breiter Fläche recht fragwürdige Tendenzen gehabt hat", lässt Hessenthaler in Zusammenhang mit seiner Verurteilung im ORF-Interview Kritik am Justizsystem in Österreich durchklingen.
(VOL.AT)
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