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Erwin Kräutler erhielt Leopold Kunschak-Preis

Der aus Vorarlberg stammende Bischof der brasilianischen Amazonas-Diözese Xingu, Erwin Kräutler, hat am Dienstag den Großen Leopold Kunschak-Preis erhalten. In seiner Rede anlässlich der Überreichung im Parlament in Wien warnte der 73-jährige Preisträger vor den Folgen der Zerstörung des Amazonas-Gebietes. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.

“Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, und nicht irgendwelche Mammutprojekte (Belo-Monte-Staudammprojekt, Anm.), die den Menschen unterordnen”, betonte Kräutler. Der Bischof erinnerte daran, dass das Amazonas-Gebiet eine klimaregelnde Funktion für die ganze Welt habe: “Wenn es Amazonien nicht mehr gibt, dann gibt es uns alle nicht mehr”, unterstrich er. “Die Wirtschaft hat nicht das Recht über die Menschen zu herrschen”, betonte Kräutler. Sie soll die Lebensqualität der Völker verbessern.

“Habe mein Leben Brasilien geweiht”

Der Vorarlberger nahm den Preis mit großer Freude entgegen – auch, wenn er in seinem Leben bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat. Er ist unter anderem Träger des Alternativen Nobelpreises 2010. Trotzdem betonte Kräutler: “Ich möchte sagen, dass jeder Preis besonders ist. Hinter jedem Preis steht eine Würdigung eines Auftrags für viele Menschen, die dahinter stehen.”

Seine Entscheidung vor mehr als 45 Jahren nach Brasilien zu gehen, habe er selbst gefällt, wie der Bischof bestätigte. Dies habe er bisher in keinem einzigen Augenblick bereut und versicherte: “Ich habe mein Leben Brasilien und vor allem Amazonien geweiht. Ich werde das Handtuch nicht werfen, solange Gott mir den Atem schenkt.”

Der Leopold Kunschak-Preis wird seit 1965 jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften von der ÖVP verliehen. Er ist nach dem österreichischen Politiker der Christlichsozialen Partei, Leopold Kunschak, benannt.

 

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