Lingenau. In Rekordzeit und früher als geplant wurde der Erweiterungsbau für den Käsekeller in Lingenau fertiggestellt. Der Zeitrahmen vom Aushub bis zur Inbetriebnahme betrug ganze neun Monate. „Das war nur durch genaueste Planung sowie beste Zusammenarbeit der beteiligten Firmen überhaupt möglich“, freut sich Geschäftsführer und Käsemeister Ulrich Gärtner über das gelungene Werk. Nach Abschluss der Montagearbeiten wird durch exakte Reinigung und Desinfektion der notwendige Hygienestatus hergestellt, damit der neue Käsekeller als „Reinraum“ gilt. Diese Arbeiten werden vom Käsekeller-Team durchgeführt, ehe die ersten Laibe in den nächsten Tagen eingelagert werden.
Platz für über 50.000 Laibe
Der Käsekeller Bregenzerwald am Ortseingang von Lingenau wurde 2003 eröffnet. Er gehört elf Gesellschaftern, die hier ihren Bergkäse einlagern. In den drei, knapp acht Meter hohen Reifekellern in Lingenau können bisher 32.600 Laibe Berg- und Alpkäse eingelagert werden. Mit dem neuen Anbau kommen weitere 18.000 Reifeplätze dazu. Hierfür wurde das bestehende Gebäude in einer Flucht um 40 Meter verlängert. Der Technikraum für den neuen Teil wurde in einer Holzkonstruktion auf dem Dach des Anbaus situiert. Die Gesamtkosten liegen bei 5,5 Millionen Euro.
Roboter Annette und Ulrich
Bei einer Kellertemperatur von 10 – 14° Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 91-94% fährt ein Roboter entlang der Käsegestelle, hebt jeden Käselaib einzeln von den Fichtenholzbrettern, bürstet ihn mit Salzwasser und legt ihn wieder an den angestammten Platz zurück. Die zwei neuen Roboter im Erweiterungsbau wurden nach der ehemaligen Bürgermeisterin Annette Sohler, die wesentlich zum Entstehen des Projekts beitrug, sowie Käsemeister Ulrich Gärtner auf ANNETTE und ULRICH benannt. 17.000 Fichtenholzbretter zur Käselagerung für den Erweiterungsbau werden aktuell zweimal genauestens gereinigt.
Bekenntnis zur Region
Weil die Käse immer älter verkauft werden, hat der Käsekeller in Lingenau seit Längerem mit Platzproblemen zu kämpfen. Als Übergangslösung wurde daher ein provisorischer Reifekeller im alten Alma-Gebäude in Hard genutzt. Für die Gesellschafter ist die Käsekellervergrößerung ein klares Bekenntnis zur Region und zum Standort Lingenau. „In der Planung wurde besonderer Wert darauf gelegt, rationell, innovativ, modern und fortschrittlich und vor allem am Stand der Technik zu planen“, betont GF Ulrich Gärtner. ME
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