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USA lassen ersten Corona-Impfstoff zu

Donald Trump
Donald Trump ©APA
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des Pharma-Unternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt.

Der Impfstoff ist damit der erste, der in den USA zugelassen wurde. Noch-US-Präsident Donald Trump versprach seinen Landsleuten erste Impfungen noch an diesem Wochenende. Das ist auch dringend nötig, denn die Infektionszahlen haben mit 231.775 einen neuen Höchstwert erreicht. Zugleich wurden Samstagfrüh 3.309 Tote gemeldet.

In den USA hat damit auch die binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen neuen Höchststand erreicht. Der bisher höchste Wert war mit 3.124 Toten am vergangenen Mittwoch verzeichnet worden. Insgesamt haben sich in den USA mehr als 15,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben 295.522 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2.

Linderung der Situation erhofft man nun durch die Impfung. "Der erste Impfstoff wird in weniger als 24 Stunden verabreicht werden", kündigte Trump in einem Video am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter an. Seine Regierung habe bereits damit begonnen, den Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens BioNTtech und des US-Unternehmens Pfizer an alle US-Staaten zu verschicken. Deren Gouverneure würden entscheiden, an wen die Impfungen dort als erstes verabreicht würden.

Impfung kostenfrei

Trump betonte, Impfungen seien für alle Amerikaner kostenfrei. Mit Blick auf die Entwicklung des Impfstoffs in Rekordzeit sagte er: "Das ist eine der größten wissenschaftlichen Errungenschaften der Geschichte." Der Impfstoff werde Millionen Menschenleben retten "und die Pandemie bald ein für alle Mal beenden". Trump präsentierte die Entwicklung als einen Erfolg seiner Regierung, was allerdings nicht zutreffend ist. Der Präsident sagte weiter: "Die Pandemie mag in China begonnen haben, aber wir beenden sie genau hier, in Amerika."

Auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber steht noch aus. Bereits Anfang Dezember hatte die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel dem Präparat von BioNTech/Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Damit wurde Großbritannien der erste Staat weltweit, der das Vakzin freigab. Inzwischen haben unter anderem auch Kanada, Bahrain und Saudi-Arabien Genehmigungen für den Impfstoff gegeben.

Hersteller versprechen hohe Wirksamkeit

Der sogenannte mRNA-Impfstoff von Pfizer/BioNTech hat nach umfangreichen Testreihen eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent, wie die Hersteller mitgeteilt hatten. Das bedeutet, dass unter den Probanden der geimpften Gruppe 95 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter den Probanden der Kontrollgruppe. Inzwischen wurde die Studie auch im renommierten Fachmagazin "New England Journal of Medicine" (NEJM) veröffentlicht.

Das Vakzin funktioniert laut Hersteller über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen. Die Tests hatten den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung untersucht.

Eine bedingte Zulassung wie jetzt im Fall des BioNTech-Impfstoffs soll dringliche medizinische Bedürfnisse befriedigen. Den Antragstellern kann im Interesse der öffentlichen Gesundheit eine bedingte Genehmigung erteilt werden, wenn der Nutzen das Risiko, das von weniger als normalerweise erforderlichen Daten ausgeht, überwiegt. Fehlende Daten beispielsweise zur Langzeitwirksamkeit oder zu bestimmten Subgruppen müssen so schnell wie möglich nachgereicht werden.

(APA/dpa)

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