Unter Forumtheater versteht man eine interaktive Theaterform, bei der das Publikum alternative Handlungen innerhalb einer Szene ausprobieren kann. Es wurde vom Brasilianer Augusto Boal, der heuer im Alter von 78 Jahren gestorben ist, entwickelt und als zentrale Methode in seinem “Theater der Unterdrückten” eingesetzt. Die Stücke werden dabei meist aus sozialen oder politischen Konfliktszenen heraus entwickelt. Darüber hinaus hat das Publikum die Möglichkeit, mitzudiskutieren und das Stück selbst weiter zu entwickeln.
Von 22. bis 26. Oktober werden nun in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Lienz, St. Johann in Tirol, Wiener Neustadt und Bad Vöslau Aufführungen von internationalen Theatergruppen angeboten, die unter anderem aus Deutschland, Frankreich, England und Brasilien stammen. Von 27. Oktober bis 1. November wird die Szenerie auf Graz fokussiert, wo fünf Tage lang ein geballtes Programm mit täglichen Workshops, Projektpräsentationen, Diskussionen, Vorstellungen und international herausragenden Abendaufführungen angeboten wird.
Augusto Boal aus Brasilien war Gründer, Mentor und Galionsfigur des Forumtheaters, Kandidat für den Friedensnobelpreis 2008 und Botschafter des Welttheatertages 2009. 1982 war er beim “steirischen herbst” mit mehreren Arbeiten zu Gast. Boal starb im Mai 2009.
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