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Erstes Gold an Biathleten Greis

Für den Deutschen Michael Greis war die erste Olympia-Medaille seiner Karriere gleich aus Gold. Der 29-jährige Bayer ließ sich nach dem 20-km-Bewerb der Biathleten als erster Olympionike der XX. Winterspiele feiern.

Der WM-Zweite von Hochfilzen 2005 verhinderte mit nur einem Fehlschuss den sechsten Olympiasieg des Norwegers Ole Einar Björndalen (2 Strafminuten/+16,0 Sekunden), der aber auch mit Silber vor seinem Landsmann Halvard Hanevold (2/1:08,9) zufrieden war.

Die Österreicher lieferten in der Loipe eine unerklärlich schwache Leistung, da blieb nur Rang 26 durch Fritz Pinter (1 Fehlschuss/4:02,7) als bestes Resultat. Ludwig Gredler (3/5:32,1) belegte Rang 41, Daniel Mesotitsch (5/7:36,7) und Wolfgang Perner (5/7:59,5) kamen über die Plätze 59 bzw. 60 nicht hinaus. „Da gehören wir nicht hin, normal läuft Pinter mit nur einem Fehler in die Top Ten“, meinte der enttäuschte ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler. „Jetzt müssen wir Ruhe bewahren bis zum Sprint am Dienstag, da kommen mit Wolfgang Rottmann und Christoph Sumann zwei frische Leute zum Einsatz.“

Pinter hatte mit Ausnahme eines Fehlers bei der letzten Serie eine perfekte Schießleistung geboten, im Laufen auf der enorm schwierigen Strecke ging aber für den 27-jährigen Kärntner gar nichts. „Ich war schon bald nach dem Start blau, ich weiß nicht woran das lag“, meinte der Staffel-WM-Dritte. „Beim Schießen war ich so sicher, aber mein Körper wollte nicht. Das war ein schwarzer Tag.“

Auch Gredler fand vorerst keinen Grund für die Schwäche. „Ich bin nicht richtig ins Rennen gekommen, weiß aber nicht, warum es derzeit nicht geht. Das macht mir schon ein wenig Sorgen“, sagte der fünffache Olympia-Teilnehmer. Team-Senior Perner (38) sprach von einer extrem schwierigen Strecke. „In der Steigung ging es noch, aber oben bekam ich die Rechnung präsentiert“, erklärte der Olympia-Dritte von Salt Lake City, bei dem mehrere Schießfehler die Folge waren. Mesotitsch meinte, er habe Krämpfe bekommen, obwohl er gar nicht volles Tempo gegangen sei.

Cheftrainer Alfred Eder suchte vorerst vergeblich nach einer Erklärung. Erst nach einer genauen Analyse werde man mehr wissen. „Unsere zwei besten Athleten im Weltcup (Rottmann und Sumann, Anm.) waren offenbar nicht zu ersetzen. Ich hoffe auf den Sprint.“

Für Greis, der oft im Tiroler Tannheimer Tal trainiert, war hingegen alles eitel Wonne. „Im Vorjahr habe ich hier mit dem ersten Weltcupsieg einen Meilenstein meiner Karriere gesetzt und jetzt der Olympiasieg, das ist ein Traum.“ Auch Björndalen gratulierte. „Michael Greis war heute der Beste. Für mich waren zwei Fehler leider einer zuviel. Aber ich habe meine Trainingsleistung auch im Wettkampf gebracht, also bin ich zufrieden.“

Angesprochen auf den Rekord von Björn Dählie (NOR) mit acht Olympiasiegen, lachte Björndalen. „Wir haben noch vier Rennen“, meinte der 32-Jährige mit Wahlheimat Obertilliach, der durch ein technisches Problem beim letzten Schuss einige Sekunden verloren hatte. Doch der Rekord sei nicht wichtig, betonte „König“ Ole Einar. „Ich will gute Wettkämpfe abliefern und das ist hier schwieriger als in Salt Lake City. Alles muss perfekt sein.“

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