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Erster Schweinegrippe-Verdachtsfall in Vorarlberg

©Symbolbild/AP
Schwarzach - Dem Gesundheitsministerium wurde ein Verdachtsfall aus Vorarlberg gemeldet. Die Proben für die Tests sind unterwegs in das Referenzlabor nach Wien. Mit den Ergebnissen ist am Donnerstag zu rechnen.

Die Schweinegrippe hat nun auch Österreich erreicht. Jene 28-Jährige, die nach einem Besuch ihrer Eltern in Guatemala und in Mexiko mit Grippesymptomen ins Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital eingeliefert worden war, ist nachweislich mit dem A/H1N1-Virus infiziert. Laborergebnisse wiesen das laut Gesundheitsministerium nach. Vier am Dienstag bekanntgewordene Fälle bestätigten sich hingegen ebenso wenig wie zwei am Mittwoch, die in Wien und Vorarlberg wegen Infektionsverdacht untersucht worden waren. Am Abend wurde ein weiterer Verdachtsfall in Oberösterreich bekannt.

 

Die 28-jährige Frau, die mit dem Vorliegen der Ergebnisse als erste Person in Österreich an dem Virus nachweislich erkrankt ist, dürfte sich nach einem Besuch ihrer Eltern in Guatemala in Mexiko angesteckt haben. Laut der Wiener Landessanitätsdirektion wurden jene Personen, mit der die Patientin bisher Kontakt hatte, ausgeforscht. Hinweise, dass davon ebenfalls jemand an Schweinegrippe (H1N1) erkrankt ist, gebe es nicht, berichtete eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsamtes der APA nach einer Sitzung des Krisenstabes.

Die Frau könnte bald aus dem Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital entlassen werden, wo sie derzeit behandelt wird, sagte Christoph Wenisch, Abteilungsleiter der Medizinischen Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin. Das könnte in den nächsten Tagen – “morgen, übermorgen” soweit sein.

Entwarnung gab es bei den bisher im Raum stehenden vier anderen Verdachtsfällen in der Bundeshauptstadt sowie in Oberösterreich. Laut Gesundheitsministerium handelt es sich definitiv nicht um die Schweinegrippe.

Verdachtsfall in Vorarlberg

Zu zwei am Mittwoch neu dazugekommenen Verdachtsfällen gab es zunächst nur spärliche Informationen: So befindet sich laut Ministerium in der Bundeshauptstadt eine Frau in Spitalsbehandlung, die nach einer Mexikoreise Grippesymptome zeigte. Einen anderen Fall gab es in Vorarlberg. Nach Angaben der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in Dornbirn dürfte es sich um keine Schweinegrippe handeln: Die Symptome des Patienten seien grundsätzlich nicht grippetypisch, daher sei er “kein wahrscheinlicher Fall”.

Im Gesundheitsministerium gab man sich allerdings vorsichtiger: “Wir verlassen uns letztlich auf die gesicherte Vorgehensweise des Pandemie-Plans”, betonte Sigrid Rosenberger, Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Das bedeute, dass auf die Auswertungen des Vorarlberger Falls aus dem Wiener Virologie-Universitätsinstitut gewartet werde, das alle Proben untersuche.

Am Abend gab das Gesundheitsministerium einen weiteren Verdachtsfall bekannt: Dabei handle es sich um einen “vagen” Verdachtsfall in Vöcklabruck (Oberösterreich). Ein erster Schnelltest habe ein negatives Ergebnis geliefert. Weitere Analysen seien aber noch ausständig. Untersucht wurde weiters ein Patient mit passenden Symptomen aus Hollabrunn. Dabei gab es bereits Entwarnung, eine Infektion mit H1N1 könne mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Auswirkungen auf die Pandemie-Warnstufe oder die Maßnahmen bei der Behandlung der Patientin hat die Bestätigung des ersten österreichischen Schweinegrippe-Falls laut Gesundheitsministerium nicht. Bei der Behandlung der 28-Jährigen in einem isolierten Zimmer sei sofort richtig reagiert worden, betonte Sprecher Thomas Geiblinger.

Panik löste das “Eintreffen” der Schweinegrippe in Österreich offenbar nicht aus: Bei der Info-Hotline der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurde bis Mittwoch zwar erhöhter Informationsbedarf verzeichnet, es gebe aber kaum ängstliche Anrufer. Die Apothekerkammer berichtete nur von einzelnen Tamiflu-Käufen.

Nach Schätzungen der Generaldirektion für Öffentliche Gesundheit dürften sich noch etwa 170 Personen aus Österreich in Mexiko aufhalten, die bei einer Rückreise gezielt ausgeforscht und noch im Flugzeug kontaktiert würden. Am Dienstagabend seien beispielsweise etwa 15 Urlauber zurück gekehrt, auch am Mittwoch wurden Ankünfte erwartet.

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