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Erste Sprünge Morgensterns nach Sturz reibungslos

"Morgi" sprang von der 90-m-Schanze in Oberstdorf
"Morgi" sprang von der 90-m-Schanze in Oberstdorf
Nur drei Wochen nach seinem schweren Sturz beim Skifliegen am Kulm ist Thomas Morgenstern am Freitag schon wieder von einer Schanze gesprungen. Der Kärntner absolvierte seine ersten Sätze in Oberstdorf, das Training verlief reibungslos. Morgenstern war mit seiner Leistung nach überstandenem Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschung überaus zufrieden. "Juhu, ich lebe noch", sagte er grinsend.


Für Samstagvormittag hat der 27-Jährige unter der Betreuung seines Trainers Heinz Kuttin eine weitere Sprungeinheit geplant. “Zugegeben, die Anspannung war beim ersten Sprung schon groß. Ich habe noch nie so lang am Balken gewartet, nachdem Heinz das Freizeichen gegeben hat”, erklärte Morgenstern. “Natürlich sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Aber kaum war ich in der Spur, habe ich ein vertrautes Gefühl gespürt.”

Nach der Landung sei dem dreifachen Olympiasieger ein großer Stein vom Herzen gefallen. “Das war ein sehr schöner Moment. Am Anfang war es ein langsames Herantasten. Ich habe mein Gefühl aber relativ schnell gefunden.”

Eine weitere Herausforderung sei gewesen, sein ganzes System neu einstellen zu müssen – mit neuen Sprungskiern und neuen Schuhen. Morgenstern: “Das hat am Ende auch gut funktioniert. In Summe bin ich zufrieden und sehr dankbar für diesen Tag.”

Morgenstern war nach seinem Trainingssturz am 10. Jänner drei Tage auf der Intensivstation des Unfallkrankenhauses Salzburg gelegen. Danach konnten die Ärzte von einer positiven Entwicklung berichten, die Gehirnblutung habe sich komplett zurückgebildet, hieß es. Nach sechs Tagen konnte der dreifache Olympiasieger das Unfallkrankenhaus Salzburg verlassen und wurde zu Regeneration und Rehabilitation in die Privatklinik Maria Hilf nach Klagenfurt verlegt.

“Schon als ich nach dem Sturz im Krankenhaus aufgewacht bin, habe ich an Sotschi gedacht”, erläuterte der Zweitplatzierte der Vierschanzen-Tournee. “Mit diesem Ziel vor Augen konnte ich mich voll und ganz auf die Regeneration konzentrieren. Die Heilung ist überaus positiv verlaufen, auch weil ich von allen Seiten die Zeit und das Vertrauen bekommen habe. Schließlich gab es von den Ärzten, der Psychologin, den Trainern und vom ÖSV grünes Licht.”

Die Entscheidung sei bei ihm allein gelegen und ihm relativ leicht gefallen. “Ich habe einfach auf mein Gefühl gehört. Ich fühle mich bereit und werde in Sotschi mein Bestes geben.” Am Sonntag will Morgenstern daheim regenerieren, am Montag steht in Klagenfurt Training und Therapie auf dem Programm. “Am Dienstag sitze ich dann schon im Flugzeug Richtung Sotschi.”

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