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Erste Kristallkugel geht an Pärson

Der Super-Kombi-Sieg in Tarvis ging zwar an Maria Riesch, die Kugel holte sich jedoch die Schwedin. Beste ÖSV-Dame war Kathrin Zettel, die sich von der 23. Stelle auf Rang drei vorkämpfte.

Das erste Weltcup-Rennen nach der WM hat bei den Alpin-Damen auch die erste Entscheidung gebracht. Anja Pärson wurde in der von Maria Riesch gewonnenen Super-Kombination von Tarvis Fünfte und belegte damit genau jenen Platz, der ihr den Gewinn der Kombi-Kristallkugel sicherte.

Der Kombi-Sieg ging in Tarvis an die überlegene deutsche Slalom-Weltmeisterin Maria Riesch, die mit Slalom-Bestzeit noch an der Abfahrts-Besten Lindsey Vonn vorbeifuhr und 0,49 Sek. vor der US-Amerikanerin ihren fünften Weltcup-Saisonsieg feierte. Österreichs Kombi-Weltmeisterin Kathrin Zettel fuhr einen sehr starken Slalom und verbesserte sich nach Platz 23 in der Abfahrt mit der zweitbesten Slalomzeit noch auf Rang drei und damit einen Podestplatz.

“Ich bin schon ein bisschen überrascht, denn die Abfahrt hier ist wirklich nicht maßgeschneidert für mich”, freute sich Zettel. “Da sieht man, was in der Kombi möglich ist und was der Slalom ausmacht.” Elisabeth Görgl wurde als Achte zweitbeste ÖSV-Fahrerin.

Im Ziel von Tarvis sah man fast nur zufriedene Gesichter. Riesch freute sich über ihren ersten Nicht-Slalom-Sieg in diesem Winter. “In der Superkombi ist es bisher ja nicht so gut gelaufen für mich. Umso schöner, dass es heute doch noch geklappt hat”, meinte die 24-jährige Partenkirchnerin.

Vonn war zufrieden, weil sie sich wegen ihrer Daumenverletzung im Slalom nicht viel ausgerechnet hatte. “Das war ein Sicherheitsslalom. Ich wusste, dass es heute gegen Maria schwierig sein wird, zu gewinnen. Für mich war wichtig, ins Ziel zu kommen, Platz zwei ist okay für mich”, sagte Rieschs Busenfreundin, deren Vorsprung in der Gesamtwertung um 20 Zähler auf 159 Punkte schmolz.

Vonn kann aber schon am Wochenende wieder mächtig davonziehen, denn in den Speed-Rennen macht ihr bei der WM verletzter Daumen kein Problem. Das sieht auch Riesch so. “Ich glaube nicht, dass es so spannend bleibt. Jetzt kommen nur Speed-Rennen, und da ist Lindsey nicht zu schlagen. Das ist dann aber auch okay, dass sie den Weltcup gewinnt. Ich versuche halt, noch ein bisschen dagegenzuhalten.”

Zu den Strahlefrauen gehörte auch Pärson, wenn auch etwas gedämpft. Die Schwedin hatte in der Abfahrt einen groben Fehler gemacht und musste deshalb im Slalom sogar riskieren, um wenigstens die – ihre bereits siebente – Kristallkugel zu sichern. “Aber im Weltcup habe ich verloren”, ärgerte sich Pärson. Als Weltcup-Dritte glaubt sie im Gegensatz zu Riesch noch an ihre Chance, beim Heim-Finale in Aare auch großes Kristall gewinnen zu können.

“Vielleicht kann ich am Samstag die Abfahrt gewinnen. Ich habe schon zwei Mal den Weltcup gewonnen und weiß, dass es immer bis zum letzten Rennen geht”, meinte Pärson. “Die Punkte kommen und gehen schnell.”

Die Spezial-Abfahrt am Samstag in Tarvis (11:00) ist die längste der Saison, und Pärson hatte in beiden Trainings trotz einiger Fehler bewiesen, dass sie hier Mitfavoritin ist. Zettel lässt die Abfahrt, auf der sie sich vor zwei Jahren so schwer verletzt hat, aber aus. “Mir fehlt’s noch am Gleitvermögen. Ich spare Kraft für den Super-G am Sonntag.”

Görgl (“Ich muss wieder mehr Slalom trainieren”) peilt einen Top-5-Platz an, das wäre für Renate Götschl derzeit schon so wie ein Sieg. “Aber ich mag den Ort hier”, sagte die kriselnde Speed-Queen, die nach der völlig missglückten WM in Tarvis Rücktrittts-Gerüchte schnell zerstreut hatte.

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