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Erste Ideen


Kaum war der Beschluss gefasst, Kulturhauptstadt (KHS) zu werden, setzte bei den Kulturwärtern (KW) der 4 Städte ein nie dagewesener Gehirnsturm ein. Ihre sonst von 9-12 und 14-18 unbedienten Ganglien schreckten auf, es begann ein Brainstormen wie nie zuvor. Esel, Mops, Katze und Hahn wurden zu den Maskottchen der Bewerbung erhoben. Man organisierte Dienstreisen zu vergleichbaren Kulturhauptstädten wie Marseille (2013) oder San Sebastian (2016). Die nach der Roma-Rumänienfahrt dienstreiseerfahrene Plüschkatze Merkel fuhr im Rolls-Royce nach Hull (Kulturhauptstadt 2017), unterm Rock die Stadträte. Miau! „Na also,“ sagten sich die 4 Wärter und rieben sich die Hände, „es funktioniert“! Geld war da, 850.000 Euro konnten laut Plan bis 2018 für Werbemaßnahmen hinausgeworfen werden. Der Betrag degradierte die heimischen Kreativen, die seit vielen Jahren mit ein paar Kröten vorauseilend sediert wurden, zu Bettlern, obwohl Bettelverbot bestand. In Eselstadt wetteiferten bereits die Blasmusikkapellen um den Titel Kulturhauptstadtblasmusik. Katzestadt erhob Massengymnastik zu Kunsttanzavantgarde. Katzewärter Dorner & seine Eventmacher kauften origane Umsatzmusik für die Marktplatzwirte und den schwarzen Mohr ein. Plüschkatze Merkel posierte mit süßem Miau vor dem Kalbhaus. Der Manhattan-Hahn stolzierte am Molo, seine junge Kulturhenne ihm nach. Kikrik I!
Da schrie der Emser Mops: „Ich habe eine Idee!“ – “Was für eine?” fragte KW Dorner und schüttelte die Birn. „Schaut nach Hull! Die Fotokunst bringts!“, rief Mops, „Alle nackt! Das können wir auch!“. Er erzählte, dass in der KHS Hull hunderte sich vom Fotokünstler S. Tunickgut nackt fotografieren ließen “und alle blau bemalt”. Die Idee fanden die 4 interessant, nur Blau störte sie. Der Wälder schwieg. Er gehörte mit Künstlern, Rechtsanwälten, Plotikeri und anderen Poportunisten des Landes zur Gruppe der Vorteilsschweiger, die sich erst melden, wenn was rausschaut für sie.
Blue Mops stellte jetzt seinen 5-Punkte Kunst-Plan vor: 1. Die „Historische Sitzung“ in Schwarzenberg mit „Nordkorea–Abstimmung“ wird unter der Regie des Heimatfilmers Bilgeri nackt nachgestellt. 2. Die Handhoch-StadtvertreterInnen ziehen sich am Bödele aus, werden von heimischen Landschaftsmalern in ihren Parteifarben angestrichen und ziehen nach Schwarzenberg in den Andrea-Kaufmann-Saal. 3. Wallner (im Vorarlberganzug) winkt mit Bernhardiener. 4. Die schwarzen, roten, blauen, grünen, pinken Nackedeis nehmen Platz im Saal und heben auf Zeichen der ebenfalls nackten 4 hohen Viecher ihre Parteitatzen. 5. Die 4 KW posieren im Tanga im Foyer, der Wälder flitzt durch die Regio. (Übrigens hatten viele der Stadtvertreter am 4. Juli zum 1. Mal einen Kultursaal von innen gesehen.)

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