Drei Dörfer unterhalb des Damms seien von Überschwemmung bedroht, weil ein Deich am Jangtse-Strom teilweise eingebrochen sei, sagte ein Beamter der Provinz Hubei am Donnerstag.
Die Statik des Deichs sei möglicherweise kollabiert, weil der Wasserpegel des Jangtse nach Schließung der Schleusen des Drei-Schluchten-Damms am Sonntag plötzlich stark abgefallen sei. „Die Situation ist nicht vollständig unter Kontrolle, weitere Schäden sind denkbar“, etwa bei starkem Regen oder Öffnung der Dammschleusen, sagte der Beamte. In den bedrohten Dörfern lebten 260 Menschen. Experten würden versuchen, den 50 Kilometer vom Staudamm entfernten Deich zu stabilisieren.
Nach fast einem Jahrzehnt Bauzeit hatte am Wochenende die Flutung des weltgrößten Stausees begonnen. Der Wasserpegel sollte pro Tag um vier bis fünf Meter steigen und Mitte Juni einen Stand von 135 Metern erreicht haben. Nach der zum Teil zwangsweise erfolgten Umsiedlung von rund 725.000 Bewohnern der Region werden 13 Städte und 116 Dörfer im oberen Flusslauf des Jangtse unter Wasser gesetzt. Wegen seiner Kosten von schätzungsweise 25 Milliarden Dollar (21,4 Mrd. Euro) und der Folgen für Umwelt und Anwohner ist der Staudamm auch in China umstritten.
Die Regierung in Peking argumentiert mit einem verbesserten Hochwasserschutz und sauberer Energiegewinnung. Mit der Schließung der Schleusen steigt der Pegel des Flusses auf einer Länge von 436 Kilometern. Im August soll die Stromerzeugung beginnen. Erst 2009 soll das Mammutprojekt endgültig fertig gestellt werden.
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