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Erste Bank kauft BCR

Die Wiener Erste Bank zieht den größten Osteuropa-Deal in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte durch: Sie übernimmt für rund 3,7 Mrd. Euro knapp 62 Prozent und damit die Mehrheit an der größten rumänischen Bank.

Damit hat die Erste Bank die bei der Privatisierung der BCR ebenfalls im Finale gelandete portugiesische Großbank Banco Comercial Portugues ausgestochen. Mittwoch Mittag wird in Bukarest der Kaufvertrag unterschrieben. Die BCR ist eine der letzten großen Staatsbanken, die in Osteuropa privatisiert werden.

Noch nie hat ein Unternehmen aus Österreich mehr für ein ausländisches Unternehmen auf den Tisch gelegt. Mit dem Rekordpreis von rund 3,7 Mrd. Euro fließt bei dem Bank-Mehrheitskauf auch mehr Geld als von österreichischen Unternehmen insgesamt seit 1990 in Rumänien investiert worden ist.

Zur Refinanzierung des Deals plant die Erste Bank bis März 2006 „eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von ungefähr 2,4 Mrd. Euro“, teilte das Institut am Dienstag Abend mit. Diese Summe war in etwa Analysten erwartet worden. Momentan beträgt der Börsewert der Erste Bank rund 11 Mrd. Euro. Für die Finanzierung der BCR-Übernahme stünden der Erste Bank freilich „mehrere Optionen“ offen. Diese würden derzeit geprüft.

Alles sei „sehr transparent“ und „fair“ gelaufen, lobt Erste Bank-Generaldirektor Treichl sein Verhandlungsgegenüber in Bukarest. „Mit dieser Akquisition wird die Erste Bank ihren geographischen Fokus von 48 auf 70 Millionen Menschen erweitern“, zeigte er sich hoch zufrieden und hob zugleich die Verantwortung für Millionen Kunden und mehr als 12.000 neue Mitarbeiter hervor, die mit dem BCR-Kauf verbunden sei. Diese Verantwortung habe man aber schon bei den vergangenen neun Bankenkäufen in der Region seit 1997 bewiesen.

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