Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann

Die Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wurden nach Angaben einer Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft aufgrund mehrerer Strafanzeigen von nicht am möglichen Tatgeschehen beteiligten Personen sowie von Amts wegen eingeleitet. Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden und die Persönlichkeitsrechte der potenziell Geschädigten und des Beschuldigten zu schützen.
Schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Wochen schwere Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk und der "Süddeutschen Zeitung" beschrieben sie, wie junge Frauen offenbar gezielt für Sex mit dem Sänger rekrutiert wurden. Sie sollen demnach auf Konzerten und Instagram gezielt angesprochen und dann auf speziell für Lindemann organisierte After-Show-Partys eingeladen worden sein.
Kritik der Grünen an Berichterstattung nach Vorwürfen gegen Lindemann
Die heimischen Grünen, die zuletzt für eine Absage der beiden Konzerte im Wiener Ernst-Happel-Stadion Ende Juli eingetreten sind, befürworteten die rechtlichen Schritte in einer Aussendung. "Die vor kurzem bekannt gewordenen Vorwürfe von sexualisierter Gewalt durch Till Lindemann wiegen schwer", so Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen. "Es ist wichtig, dass die deutsche Justiz diese Aussagen ernst nimmt und nun Ermittlungen wegen des Verdachts nach Paragraf 177 des deutschen Strafgesetzbuches einleitet." Zugleich kritisierte sie auch Teile der medialen Reaktion auf die Berichte der Frauen.
"In den vergangenen Tagen sind aus der #MeToo-Debatte bestens bekannte Mechanismen gegen die aussagenden Frauen losgetreten worden. Rammstein selbst hat versucht, die Frauen mit Klagsandrohungen einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Der männlich dominierte Musikjournalismus und das männlich dominierte Feuilleton haben in bester männerbündischer Manier versucht, die Glaubwürdigkeit von Frauen zu untergraben, klassische Täter-Opfer-Umkehr betrieben und romantisierend von 'Groupietum' statt von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt gesprochen. Umso wichtiger ist es, dass die Berliner Staatsanwaltschaft den schwerwiegenden Vorwürfen der Frauen nun nachgeht", unterstreicht Disoski.
(APA/Red)
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