Erhöhtes Herzrisiko bei der Fußball-EM

Das haben Kardiologen des Universitätsklinikums München-Großhadern bereits im Vorfeld der EURO 2008 im "New England Journal of Medicine" berichtet. Auch andere Studien zeigen ein erhöhtes Risiko. Siege der eigenen Mannschaft dürften positiv wirken.
Männer besonders betroffen
Eine Analyse der Einsätze von Notärzten im Großraum München während der Fußball-WM 2006 zeigte, dass Männer ein deutlich höheres Risiko haben, während der Spiele Herzprobleme zu erleiden. Das Risiko für Männer steigt auf das 3,26-Fache, während es bei Frauen auf das 1,82-Fache ansteigt. Besonders kritisch sind die ersten zwei Stunden nach Spielbeginn.
Risiko nicht nur im Stadion
Auch vor dem Fernseher steigt die Gefahr eines Herzinfarkts während solcher Großereignisse, wie Daten aus der Schweiz und England zeigen. Eine schweizerische Studie stellte während der Fußball-WM 2002 eine 60-prozentige Zunahme plötzlicher Herztodesfälle fest. In England wurde am Tag einer Niederlage der Nationalmannschaft eine 25-prozentige Steigerung der Herzinfarkte verzeichnet.
Lebensstilfaktoren als Risiko
David Leistner, nun Direktor des Herz- und Gefäßzentrums der medizinischen Klinik 3 und der Universitätsmedizin Frankfurt, erklärte, dass neben psychischem Stress auch Alkohol, Tabakkonsum, schlechte Ernährung und geringe körperliche Aktivität während der Fußballturniere zu den Risikofaktoren zählen. Die Mischung dieser Faktoren kann besonders für Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährlich sein.
Präventive Maßnahmen empfohlen
Dr. David Leistner betont die Bedeutung einer konsequenten Medikamenteneinnahme und ärztlicher Beratung für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen während der EM. Empfohlen wird, dass Betroffene ihren Blutdruck vor dem Besuch von Public Viewing-Veranstaltungen messen und bei hohen Werten entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Aktiv bleiben ist besser
Laut einem Übersichtsartikel von Miguel Maturana und seinem Team von der Universität Tennessee ist es gesünder, selbst Sport zu treiben, als die Spiele nur anzusehen. Das aktive Mitfiebern kann das Herzrisiko erhöhen, während ein Sieg der eigenen Mannschaft möglicherweise sogar schützend wirken kann.
(VOL.AT)
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