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Erdbeben verursachte historischen Bauten Schäden von 50 Mio. Euro

Das Erdbeben in den Abruzzen hat den historischen Monumenten und Gebäuden in der mittelitalienischen Region Schäden in Höhe von 50 Millionen Euro zugefügt.

Dies geht aus Schätzungen des italienischen Kulturministers Sandro Bondi hervor, der die vom Erdbeben betroffenen Gebiete am Freitag besucht hat.

“Die Situation der Denkmäler und Kirchen ist dramatisch. Die Basilika von Collemagggio in L’Aquila, der Dom, die Kirche des Heiligen Bernhardins von Siena und die Spanische Festung sind schwer beschädigt, sowie Hunderte von Kirchen in der Gegend. In den nächsten Jahren steht uns ein langer, hürdenreicher Weg bevor”, sagte Bondi in einem Fernsehinterview am Freitag.

Nach einer ersten Abschätzung der Schäden sollen alle Kunstobjekte in den beschädigten Kirchen und Monumenten in Sicherheit gebracht werden, für Notmaßnahmen stellte das Kulturministerium zehn Millionen Euro zur Verfügung. Der Minister lobte den jüngsten Appell des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi an ausländische Partner, Monumente zu “adoptieren” und restaurieren, die ihnen aus historischen Gründen nahe liegen. “Wir arbeiten an einer Liste der beschädigten Monumente, die wir europäischen und nicht-europäischen Partnern vorlegen werden. Dort, wo ausländische Hilfe nicht genügen wird, soll der italienische Staat eingreifen”, erklärte Bondi.

60 Prozent der italienischen Monumente und historischen Bauten in Italien sind erdbebengefährdet, teilten Experten des italienischen Kulturministeriums in Rom mit. Über 150.000 historische Bauten befinden sich in Gebieten mit hohem Erdbebenrisiko. Es sei wichtig, dem Einsturz der Gebäude im Fall von Erdbeben mit entsprechenden Baumaßnahmen vorzubeugen. “Vorbeugung kostet weniger als der Wiederaufbau”, betonte der Generaldirektor für die historischen Gebäuden, Roberto Cecchi.

Auch der Vatikan will sich für die Rettung der beschädigten Kunstwerke einsetzen. Der Heilige Stuhl appellierte an Private und öffentliche Institutionen, beschädigte sakrale Kunst zu adoptieren. Professor Francesco Buranelli, Sekretär der päpstlichen Kommission für die Kunstschätze der Kirche, meinte, man müsse sofort beginnen, die Gemälde und andere Kunstwerke in den vom Beben beschädigten Kirchen in Sicherheit zu bringen und zu restaurieren.

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