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Erdbeben der Stärke 5,4 erschütterte Griechenland

Auch in Athen zu spüren
Auch in Athen zu spüren ©APA/AFP
Ein Erdbeben der Stärke 5,4 hat in der Nacht auf Dienstag Griechenland erschüttert - es war auch in der Hauptstadt Athen deutlich zu spüren. Das Epizentrum lag etwa vier Kilometer vor dem Badeort Nea Styra im Südwesten von Euböa, der zweitgrößten Insel Griechenlands. In dem Küstenort verbrachten viele Bewohner aus Angst vor möglichen Nachbeben die gesamte Nacht im Freien. Berichte über Opfer oder größere Schäden lagen zunächst nicht vor.

"Das Erdbeben war sehr heftig", berichtete im Fernsehsender ERT der Bürgermeister der nahegelegenen Stadt Marathon, Stergios Tsirkas. Auch eine Einwohnerin, die sich nicht in ihr Haus zurück traute, sagte: "Das Erdbeben war sehr stark. Mein Gebäude hat sich stark bewegt." Sie lebt im dritten Stock eines Hauses, berichtete sie weiter. "Ich lebe allein und hatte ein wenig Angst und geriet in Panik", fügte sie hinzu. Als sie auf die Straße gerannt sei, "waren alle draußen".

Halbe Minute lang gedauert

Auch in Athen, das etwa 45 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt, war das Beben deutlich zu spüren. In der Hauptstadtregion leben rund drei Millionen Menschen. Der Fernsehsender ERTnews zeigte Bilder einer nächtlichen Talk-Runde, bei der die Kameras fast eine halbe Minute lang wackelten. Mögliche Opfer oder größere Schäden wurden laut den Rettungskräften nicht gemeldet. Die Stärke des Bebens wurde vom Institut für Geodynamik des Nationalen Observatoriums in Athen zunächst mit 5,2 angegeben, später dann auf 5,4 erhöht.

Seismologen sagten in griechischen Medien, es bestehe kein Grund zur Sorge, weil in der Region normalerweise keine sehr starken Erdbeben stattfänden. Es habe etliche kleinere Nachbeben gegeben, sagte der Präsident der griechischen Gesellschaft für Erdbeben und Seismologie, Efthymios Lekkas, dem Sender ERTnews. Es habe sich wahrscheinlich um das Hauptbeben gehandelt. Allerdings müsse man die weitere Entwicklung der seismischen Aktivität abwarten.

Beben in Griechenland häufig

Griechenland liegt auf mehreren Bruchlinien der Erdkruste, so dass Beben in dem Mittelmeerland keine Seltenheit sind. Erst im Mai hatte ein Erdstoß der Stärke 6,1 die Insel Kreta erschüttert, er war bis nach Ägypten zu spüren. Zuvor hatte es im Jänner und Februar auf der Insel Santorin in der Ägäis außergewöhnliche seismische Aktivitäten gegeben: Tausende Erdstöße zwangen die Bewohner vorübergehend zur Flucht.

Das tödlichste Erdbeben der vergangenen drei Jahrzehnte in Griechenland hatte sich 1999 in der Nähe von Athen ereignet. Durch das Beben der Stärke 5,9 wurden 143 Menschen getötet.

(APA/AFP/dpa)

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