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"Er wollte den Kindern die Waffe zeigen"

Hörbranz - "Wir wollen nichts beschönigen, die Sache wird restlos aufgeklärt. Wir stehen dazu, dass hier offensichtlich ein Fehler passiert ist“, so Bezirkspolizeikommandant Stephan Schlosser nach dem Vorfall auf der PI Hörbranz.    |     | Vorbericht

Bei einem Kindergartenbesuch hatte ein Beamter irrtümlich einen Schuss aus der Dienstwaffe abgefeuert, das Projektil war in die gegenüberliegende Wand des Dienstzimmers eingedrungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, die Patrone blieb in der Wand stecken, gebremst durch eine Pinnwand aus Stoff. Was bei einem Querschläger hätte passieren können, wenn das Projektil von der Wand abgeprallt wäre, mochte sich niemand ausmalen.

Konsequenzen

Die Ermittlungen zum genauen Hergang sind derzeit am Laufen, die Spurensicherung war vor Ort, der Sachverhalt wird an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, auch dienstrechtliche Maßnahmen gegen den Beamten werden geprüft. Der Vorfall ereignete sich während eines Besuchs durch den Kindergarten Unterdorf. Die elf Kinder und zwei Erzieherinnen hatten sich im Dienstzimmer versammelt. Der Beamte, der bereits seit mehreren Jahren als Polizist arbeitet, erklärte den Kindern seine Ausrüstung. „Dazu nahm er die Waffe, zeigte sie den Kindern und steckte die Waffe dann zurück in sein Holster am Gürtel“, so Stephan Schlosser. Doch dann habe es viele Nachfragen der Kleinen gegeben, die von der Pistole tief beeindruckt gewesen seien. „Sie wollten noch mehr Details wissen, daraufhin nahm der Beamte die Pistole wieder aus dem Holster“, so Schlosser weiter. Eine Polizeikollegin, die bei dem Vorfall dabei war schildert: „Mein Kollege hat die Waffe stets in die ungefährliche Richtung gehalten, von den Kindern weg.“

Irrtum des Beamten

Um den Kindern die genaue Funktionsweise zu erklären, habe der Beamte den Abzug in Richtung Wand betätigt. „Er ging irrtümlicherweise davon aus, dass das Magazin mit der Munition nicht angesteckt war, offenbar hatte er vergessen, dass er es aber zuvor angesteckt hatte“, so die Erklärung des Bezirkspolizeikommandanten. Nach dem Knall seien die Kinder zunächst erschrocken, man habe sie aber schnell beruhigt, erklärt die Kollegin. „Wir haben mit den Eltern Kontakt aufgenommen und sie gebeten, uns Bescheid zu geben, falls es den Kindern nicht gut geht“, fügt Stephan Schlosser hinzu. Beim Kindergarten Unterdorf wollte niemand zu dem Vorfall Stellung nehmen. Landespolizei-Vize Siegbert Denz kündigte an, derartige Vorführungen sofort zu verbieten. „So etwas wird es nicht mehr geben“, so Denz.

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