Epstein-Files: Kurz laut Medienbericht in Chats erwähnt
Bannon soll geantwortet haben, auch er wolle Kurz treffen. Laut Epstein sei der damalige Regierungschef der türkis-blauen Koalition viel mit der EU beschäftigt gewesen, sei nun aber "ready to meet", also "bereit, sich zu treffen". Bannon antwortete laut dem Medienbericht mit "Great". Am selben Tag soll Epstein an Bannon weiters geschrieben haben: "Epstein Bannon Kurz. Etwas zu nahe an Bronshtein (sic!), Goebbels." Was damit genau gemeint ist, ist unklar. Bronstein war zum Beispiel der bürgerliche Name des kommunistischen Revolutionärs Leo Trotzkis und Joseph Goebbels war NS-Propagandaminister und enger Vertrauter von Adolf Hitler. Danach schrieb Bannon: "Way way way to close", also "viel viel viel zu nahe". Am Tag darauf schrieb Epstein demnach: "I wont be there but youll have fun." ("Ich werde nicht dabei sein, aber ihr werdet Spaß haben.")
Ein Kurz-Sprecher sagte gegenüber Medien, "Sebastian Kurz kennt weder Epstein, noch Bannon, noch ist er nahe an Goebbels." Und: "Solche Spielchen sind Teil des Politikzirkus. Irgendjemanden in irgendetwas hineinzuziehen, auch wenn es noch so absurd ist."
Der Fall Jeffrey Epstein
Der US-Multimillionär Epstein hatte über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht und einen Missbrauchsring betrieben. Er beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Epsteins Nachlass wird derzeit von einem Kongressausschuss überprüft. Am Mittwoch hat der US-Kongress nun mehr als 23.000 Dokumentenseiten aus dem Nachlass des Sexualstraftäters veröffentlicht.
In den USA steht vor allem die Frage im Raum, welche Verbindungen US-Präsident Donald Trump zu Epstein hatte. Trump bestreitet, in die kriminellen Machenschaften des Finanziers verwickelt gewesen zu sein. Im Wahlkampf hatte er die Freigabe aller Akten zu dem Fall versprochen, dazu ist es bisher nicht gekommen und er steht unter wachsendem Druck. In der nächsten Woche wird das Repräsentantenhaus über die Offenlegung der Akten abstimmen, wie Mike Johnson, republikanischer Vorsitzender der Parlamentskammer, ankündigte.
(APA)
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