Gartlehner, er lehrt an der Donau-Uni Krems und gilt als Wegbereiter der evidenzbasierten Medizin in Österreich, meint zur Gefahr neuerlicher Lockdowns sogar "es führt kein Weg daran vorbei", wenn sich die Zahlen so weiterentwickeln wie aktuell.
Die jetzt verschärften Maßnahmen der Regierung begrüßt der Experte, zumal die aktuellen Entwicklungen der Corona-Zahlen niemanden hätten überraschen können, so Gartlehner. Die 2G-Regel, die ab Montag gilt, werde aber sicher dazu beitragen, die Infektionszahlen einzudämmen.
"Booster" und Impfung für Kinder
Verwundert sei er nur darüber, dass seitens der Regierung nicht mehr für die "Booster-Impfung", den dritten Stich, getan werde. Würden sich jetzt all jene impfen lassen, die noch gar keine Impfung haben, würde die Wirkung einer Vollimmunisierung erst in sechs bis acht Wochen eintreten. Der dritte Stich würde viel rascher Wirkung zeigen und sich entsprechend auf das Infektionsgeschehen auswirken.
Eine Off-Label-Impfung für Kinder, wie Wien sie derzeit ermöglicht, sei absolut zu empfehlen, meint Gartlehner. Insbesondere für Kinder mit Grunderkrankungen, die mit einem schweren Verlauf einer Covid-Erkrankung rechnen müssten.
Die Corona-"Wurschtigkeit"
Politologe Peter Filzmaier, ebenfalls in der "ZIB 2" zu Gast, erlaubte sich ausdrücklich keine epidemiologische Einschätzung der Corona-Lage. Aus Sicht des Politikwissenschaftlers attestierte er aber, dass man jetzt wohl die Folgen einer "Wurschtigkeit" gegenüber der Corona-Pandemie in den letzten Monaten beobachten könne. Ausgelöst sei das hauptsächlich durch die politischen Botschaften im Frühjahr, besonders jene von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz, worde, der die Pandemie mehrmals für beendet, für Geimpfte beendet oder fast beendet erklärt hatte.
(VOL.AT)
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