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Entschädigung für Kriegsgefangene

Der Nationalrat hat die Entschädigung für Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg abgeschlossen. Auch ehemalige Gefangene der West-Alliierten werden entschädigt.

Die Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ stimmten dafür, dass nun auch ehemalige Kriegsgefangene der Westalliierten und zivilinternierte Personen, die außerhalb Österreichs festgenommen wurden, entschädigt werden. Auch Betroffene des Ersten Weltkriegs wurden mittels eines Abänderungsantrags einbezogen.

Profitieren von der Regelung können rund 50.000 Personen, die zwischen 14,5 Euro (200 Schilling) und 21,8 Euro (300 S) monatlich erhalten sollen. Die Gesamtkosten werden mit 10 Mill. Euro pro Jahr angegeben.

Sozialminister Herbert Haupt (F) zeigte sich entsprechend erfreut, dass es gelungen sei, einen Schluss-Stein unter die Entschädigungsleistungen in diesem Bereich zu setzen. Ähnlich sah es sein Parteifreund Harald Ofner, der auf das Leid der Betroffenen verwies. Niemand sei freiwillig in einen Krieg gegangen, von dem man gewusst habe, dass er mit furchtbaren Opfern enden werde. Auch VP-Seniorensprecher Gerhard Bruckmann betonte, dass sich niemand „gerne von Granaten habe zerfetzen lassen“: „Alle haben gelitten, furchtbar gelitten“.

In der SPÖ wertete man den heutigen Beschluss als Erfolg der Opposition. Ihr Abgeordneter Helmut Dietachmayr betonte, seine Partei habe immer darauf gedrängt, dass nicht nur die Ostgefangenen sondern auch die Westgefangenen entschädigt werden müssten. Der Abgeordnete Rudolf Nürnberger erklärte, froh zu sein, dass man hier ein Unrecht wieder gut machen könne. Die Grünen stimmten nur dem Abänderungsantrag zu, der die Opfer des Ersten Weltkriegs im letzten Moment ebenfalls einbezogen hat. Sozialsprecher Karl Öllinger hatte davor betont, dass diese immerhin für Österreich und nicht im Rahmen der deutschen Wehrmacht in den Krieg ziehen hätten müssen.

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