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Enges Verhältnis zu Lobbyistin

Bei der Lobbyistin handelte es sich laut der "New York Times" um die heute 40-jährige Vicki Iseman. McCains Mitarbeiter hätten befürchtet, die beiden hätten ein Verhältnis, und die Frau von ihm ferngehalten, um McCain "vor sich selbst" zu schützen. McCain sieht sich als Opfer

Das berichtete die Zeitung am Donnerstag. Beide Seiten hätten eine Affäre von sich gewiesen, McCains Mitarbeiter seien aber anderer Meinung gewesen, heißt es unter Berufung auf Wahlkampfhelfer von McCains erster Präsidentschaftskampagne im Jahr 2000.

Dem Blatt zufolge arbeitete Iseman damals als Lobbyistin und hatte häufig mit McCain als dem Vorsitzenden des Handelsausschusses im US-Senat zu tun. Ende 1999 und Anfang 2000 sei sie häufig in seinen Büroräumen gewesen und habe seine Wahlkampfveranstaltungen besucht, mit McCain an einem Fundraising-Dinner im kleinen Kreis in Florida teilgenommen und sei später mit ihm im Privatjet eines Kunden nach Washington zurückgeflogen. “In der Überzeugung, dass die Beziehung romantisch geworden war, schritten einige seiner Top-Berater ein, um den Kandidaten vor sich selbst zu schützen”, zitierte die Zeitung ehemalige Wahlkampfhelfer der damaligen Kampagne.

McCains Helfer hätten Anweisung bekommen, Iseman bei öffentlichen Auftritten von dem Politiker fernzuhalten und ihr nur noch eingeschränkt Zugang zu seinen Büroräumen zu gestatten, heißt es weiter. Zwei frühere Mitarbeiter hätten ihn mehrfach wegen der Angelegenheit konfrontiert. “Beide sagten, Herr McCain habe eingeräumt, sich unangemessen verhalten zu haben.”

McCains Sprecherin Jill Hazelbaker reagierte scharf auf den Bericht: “Es ist eine Schande, dass die ‘New York Times’ so tief gesunken ist, sich auf eine Schmutzkampagne einzulassen”, erklärte sie. Hinter McCain lägen 24 Jahre, in denen er den USA “ehrenhaft und integer” gedient habe. Er werde nicht zulassen, dass eine Schmutzkampagne von den wirklichen Themen des aktuellen Vorwahlkampfs ablenke: “Die Amerikaner haben die Nase voll von Schmuddelpolitik, und nichts an dieser Geschichte deutet darauf hin, dass John McCain je die Prinzipien verletzt hat, die für seine Karriere grundlegend sind.”

Der verheiratete John McCain hat im Vorwahlkampf um die Nominierung zum Kandidaten seiner Republikanischen Partei seine Mitbewerber weit hinter sich gelassen. Zuletzt gewann er in den Bundesstaaten Wisconsin und Kalifornien gegen seinen Kontrahenten Mike Huckabee.

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