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Energiekosten: So spart der Handel in Vorarlberg

Auch der Einzelhandel in Vorarlberg muss Energie sparen.
Auch der Einzelhandel in Vorarlberg muss Energie sparen. ©Canva
Steigende Betriebskosten beschäftigen den heimischen Handel. Um Kosten zu sparen, wird etwa die Beleuchtung der Schaufenster minimiert.
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Hohe Energikosten belasten Handel massiv

Bei den Händlern in Vorarlberg sind die Abrechnungen für die Betriebskosten dieses Jahr noch nicht ins Haus geflattert. Aber die Angst vor einer satten Rückzahlung ist groß. Deshalb wird mit unterschiedlichen Mitteln einem finanziellen Schock entgegengewirkt. VOL.AT hat einige Geschäfte besucht und nachgefragt, wie denn gespart wird.

Betriebskosten: Isin Makuble hat schon u0022Bammelu0022.

Bei Isin Makbule, Inhaberin der Modeboutique Fashion & More in Bregenz, hat schon etwas "Bammel" vor der bevorstehenden Betriebskostenabrechnung. Sie wird auf die Weihnachtsbeleuchtung in ihren Schaufenstern verzichten.

Emanuel Verocai: Das Laden der E-Bikes treibt die Energiekosten nach oben.

Emanuel Verocai betreibt den "Radverleih Bregenz". Die E-Bikes für seine Kunden müssen natürlich geladen werden, was sich enorm auf der Stromrechnung niederschlägt. Allerdings sieht er sich in einer Zwickmühle. "Ich kann das nicht ändern. Ich muss die Räder aufladen, ansonsten kann ich meinen Laden schließen. Ich mache kein Geschäft mehr", erzählt der Jungunternehmer. Um etwas Kosten zu sparen, wird er wahrscheinlich im Winter seine ganze Werbebeleuchtung ausschalten.

Birgit Zengin: Vor Weihnachten soll die Auslage beleuchtet werden.

Beim Juwelier Zengin in Bregenz bekommt man die Teuerung auch zu spüren. "Wir versuchen, unseren Teil beizutragen, um zu sparen" sagt Birgit Zengin. Mit Blick auf Weihnachten wird aber die Auslage genauso leuchten wie die Jahre zuvor.

Aufgrund der hohen Energiekosten forderte die Vorarlberger Wirtschaftskammer bereits Ende September Unterstützungsmaßnahmen in Form eines Energiekostenzuschusses. „Viele heimische Betriebe machen bereits Verluste aufgrund der Energiekostensteigerungen“, warnten WKV-Präsident Wilfried Hopfner und Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel. Am Mittwoch, 5. Oktober 2022, beschloss der Wirtschaftsausschuss einen Zuschuss in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für energieintensive Unternehmen.

Die Förderung sieht vier Förderstufen vor, wobei in der Basisstufe 1 die Preisdifferenz zwischen 2021 und 2022 mit 30 Prozent gefördert wird. Abgewickelt wird der Zuschuss im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der aws, der Förderbank des Bundes. Dort wird man sich ab Ende Oktober bis Mitte November registrieren können, die formale Antragstellung ist ab Mitte November möglich.

Gefördert werden Unternehmen, die im vergangenen Jahr oder im Förderzeitraum Februar bis September 2022 - das muss von einem Steuerberater bestätigt werden - mindestens 3 Prozent ihres Produktionswertes oder ihres Umsatzes für Energie ausgegeben haben. Ausgenommen von diesem Eingangskriterium sind Unternehmen bis maximal 700.000 Euro Jahresumsatz. Ausdrücklich von der Förderung ausgeschlossen sind Unternehmen, die als staatliche Einheiten gelten, aber auch Banken und energieproduzierende oder mineralölverarbeitende Unternehmen. Es gibt vier Förderstufen, die sich am EU-Krisenrahmen orientieren. Zusätzlich zum Energiekostenzuschuss werden Klein- und Kleinstunternehmen pauschal gefördert. Ab einer Zuschusshöhe von 10.000 Euro wird die Förderung offengelegt.

(VOL.AT/APA)

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