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Ende einer Ära

Frastanz. Professor Gerhard Dallinger verabschiedet sich nach 28-jähriger Tätigkeit als Chorleiter des Frastanzer Kirchenchores. Bilderserie

Dass dieser Moment irgendwann kommen würde, war sowohl Professor Dallinger als auch den Mitgliedern des Frastanzer Kirchenchores bewusst, und dennoch überraschte der leider krankheitsdbedingte Rücktritt des Mentors des Cäcilia-Chores alle zutiefst. Bei der diesjährigen Generalversammlung am vergangenen Samstag fand nun die ehrwürdige Verabschiedung des „Maestro Grandioso di Kirchenchor“ der gesangesfreudigen Frastanzer statt, auch übergab Dallinger seinen Taktstock an seinen Nachfolger Domchorleiter Benjamin Lack, der bei Terminkollissionen von Guntram Fischer unterstützt wird.
Professor Gerhard Dallinger wurde 1940 in Everding in Niederösterreich geboren und war bereits sehr früh kirchenmusikalisch unterwegs. Nach dem Musikstudium in Wien, ergänzenden Meisterkursen unter anderem in London, fungierte er in Istanbul, Melz und Strasbourg als Orchesterleiter und Kapellmeister.1977 war er Gründungsdirektor des Landeskonservatoriums in Feldkirch und dirigierte „Hortus Musicus“ bis 2001.
Seine Liebe zur Chorleitung zeigt sich 28 Jahre lang beim Frastanzer Kirchenchor und in der Generalversammlung im Jahre 2006 erwähnte er: „ Da fahre ich nun jeden Donnerstag in die Probe, und irgendwann habe ich bemerkt, dass ich das bereits seit einem Vierteljahrhundert mache!“

Seine Motivation, die Leitung des Chores so lange zu führen, zeigt sich auch in der Programmvielfalt und dem Können der Mitglieder. Für ihn war eine Erweiterung des liturgischen Rahmens ein Anliegen, genauso eine Offenheit in der Kirchenmusik.
Zu den ganz großen Höhepunkten im Kirchenjahr zählte für Professor Dallinger die orchesteruntermalte Pfingstmesse. „Ich dachte nicht, dass die Schubertmesse in B-Dur zu Pfingsten 2008 meine persönliche Abschlussmesse sein wird. Im Nachhinein betrachtet gehörte diese Messe mit dem krönenden „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Händel zu den ganz besonderen Momenten in meinem Leben als musikalischer Leiter des Frastanzer Kirchenchores“, so Dallinger.
Nicht nur Pfarrer Herbert Spieler, Bürgermeister Eugen Gabriel und Altbürgermeister Harald Ludescher fanden anerkennende Dankesworte, auch der Kirchenmusikreferent Bernhard Loss ehrte den verabschiedenden Dirigenten mit lobenden Worten: „ Das Können, das Engagement, die Liebe zur Musik und die Motivation, die Professor Dallinger seinen Chormitgliedern über die Jahre hinweg mitgab, führten mit Sicherheit dazu, dass der Frastanzer Kirchenchor zu den besten Chören des Landes zählt“.

Beate Müller-Reutz

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