Emojis: Die modernen Hieroglyphen beherrschen die Displays unserer Zeit.

Ein Feuerwerk in Kombination mit einer Geburtstagstorte und einem Cocktail sagen als Geburtstagsgruß schon alles aus, während eine Blume und ein Kussmund bei vielen Empfängern besser ankommt als ein „Bussi“. In Sachen Optik und Symbolik sind den Mini-Grafiken keine Grenzen gesetzt, je skurriler, putziger oder außergewöhnlicher, desto besser. Mobilfunkanbieter, Produkthersteller, spezialisierte Online-Anbieter, aber auch ganze Nationen wie etwa Finnland (etwa Headbanger, Saunafiguren, Nokiahandy) übertrumpfen sich regelmäßig mit neuen Entwürfen. Der Trend geht mittlerweile so weit, dass komplette Geschichten und Bücher aus Emojis bestehen.
Emoticon als Notlösung
Wenn wir Kulturen wie die Ägypter beiseite lassen, die bereits Bilder in der Schrift gebrauchten, waren es Doppelpunkt, Bindestrich und Klammer, besser bekannt als :-), die bereits vor 1900 mit Beginn der Telegrafie eine Form der Bildsprache einläuteten. Sogenannte Emoticons wurden dann 1982 durch den Informatiker Scott Fahlmann in einer Notlösung wiederentdeckt: Er suchte nach einer Möglichkeit, um witzige bzw. ironische Kommentare durch das Symbol zu kennzeichnen. Die elektronische Form des „Smiley“ ist seither nicht mehr aus der Kommunikation wegzudenken. Knapp um die Jahrtausendwende kamen Entwickler des größten japanischen Mobilfunkanbieters dann zur glorreichen Idee, aus den üblichen Emoticons und Smileys gleich eine komplette Bildsprache umzusetzen. Die Schriften und Tastaturen der westlichen Welt waren anfangs jedoch mit den von Manga-Comics inspirierten Symbolen überfordert. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis die Emojis ihren Siegeszug ungebremst fortsetzen konnten.
„Unendlich kombinierbar“
2010 veröffentlichte das Unicode-Consortium (eine Art Schriftkommission fürs Internet) die erste Emoji-Enzyklopädie mit 722 Symbolen und nahm sie damit in den offiziellen WWW-Schriftensatz auf. „Es war definitiv der Beginn einer neuen Form der Kommunikation“, erklärt VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer. „Denn Emojis sind kreativ, aussagekräftig und unendlich kombinierbar. Die Symbole sollten ursprünglich Chats vereinfachen und verkürzen, es entwickelte sich aber eine eigene Sprache daraus. Vor allem: Fast interessanter als die eigentliche Verwendung ist die Aussagekraft von Emojis über deren Verfasser.“
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