Tunick hat eigens 1.000 Fußbälle gestaltet, die bei der Aktion zum Einsatz kommen sollen, wie er am Mittwoch in einer Pressekonferenz ankündigte. Diese werden hernach für je 100 Euro verkauft.
Er gestalte also ein “Artwork with 1.000 balls”, so der Künstler. Bisher sind 56 Prozent der Interessenten für die Nacktinstallation männlich, 44 Prozent Frauen, wobei sich weitere Teilnehmer bis unmittelbar vor der Aktion unter “http://www.tunickvienna.at” registrieren können.
Auch Kunsthallen-Direktor Gerald Matt und Jürgen Weishäupl, Kunstbeauftragter der Initiative “2008 – Österreich am Ball”, die das Event mitorganisieren, riefen zur regen Teilnahme auf – und werden selbst am Sonntag die Hüllen fallen lassen. Weishäupl empfahl die Aktion als ideales Muttertagsgeschenk: “Liebe Mama, gehen wir doch ins Happelstadion.”
Dabei ist das Wetter – zumindest für Tunick – gleichgültig. Auch bei Regen ergäben sich eigene visuelle Effekte, betonte er. Für seine sozialen Plastiken sei das Element der Spontanität wichtig – schließlich habe sein Medium Beine.
Auf das Spielfeld selbst dürfen die Teilnehmer nach jetzigem Stand allerdings nicht. Es gebe wohl “Graswissenschafter”, die Angst um den Rasen hätten, wenn nackte Menschen ohne Fußballstollen darauf seien, so Tunick. Am Tag nach der Installation wird das Stadion des EM-Finales offiziell an die UEFA übergeben. Deshalb wird die vierstündige Aktion im wesentlichen um das Feld sowie auf den bunten Sitzen des Baus stattfinden.
Tunick selbst wird übrigens die Kleidung anbehalten – ansonsten ziehe er alle Aufmerksamkeit vom Kunstwerk auf sich, was er vermeiden wolle, betonte er. Die Teilnehmer arbeiten gratis, erhalten jedoch signierte Fotografien, die Tunick während der Installation aufnimmt. Die Werke sind dann ab 23. Juni am “public space” der Kunsthalle am Karlsplatz ausgestellt. Überdies werden die ersten 2.008 Registrierten von den ÖBB gratis ins Stadion gebracht.
Bereits 1999 fand in Wien eine größere Tunick-Aktion statt – auf der sogenannten Zweierlinie vor dem heutigen Museumsquartier. Die Kunsthalle sei damals das erste Museum außerhalb der USA gewesen, das ihn mit einer Installation beauftragt habe, erinnerte sich der Künstler. Insgesamt hat der New Yorker seit 1994 mehr als 75 Installationen realisiert, die bisher größte in Mexiko City mit 18.000 Menschen.
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