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EM ist einen Zentimeter entfernt

Weitspringerin Bianca Dürr will heuer erstmals bei einem Großevent dabei sein. Dafür muss sie ihre Bestweite um 1 Zentimeter übertreffen. Doris Röser beim Sprintmeeting in Lauterach in österreichischer Jahresbestzeit.

National ist Bianca Dürr seit vielen Jahren an der Spitze, und auch bei Meetings im In- und Ausland stehen Spitzenplätze zu Buche – der ganz große Satz blieb der Bregenzer Weitspringerin allerdings noch versagt. Karrierehöhepunkt bislang der “Rekordsatz” auf 6,49 Meter am 3. Juli 2003 beim IBL-Länderkampf in Illertissen (D). Dürr verbesserte damit den 17 Jahre alten Vorarlberger Landesrekord von Regina Helfenbein um 22 Zentimeter. Danach stoppte ein Kreuzbandriss die Olympiapläne der Athletin der TS Bregenz-Stadt allerdings jäh. Gedanken an diese Zeit verschwendet die oftmalige Staatsmeisterin kaum noch und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft.

Da ist das primäre Ziel die erstmalige Qualifikation für einen Großevent. Um im August bei den Europameisterschaften in Göteborg dabei zu sein, muss Dürr das ÖLV-Limit von 6,50 Meter springen. “Ich bin körperlich in einer guten Verfassung und mache mir dahingehend keinen unnötigen Druck. Derzeit habe ich enorm viel Spaß am Sport und hoffe dadurch die notwendige Lockerheit zu bekommen, um die ÖLV-Norm, die einen Zentimeter über meiner persönlichen Bestleistung liegt, zu erbringen”, so Dürr.

Möglichkeiten, das Limit zu erbringen, gibt es noch jede Menge, da der ÖLV erst Ende Juli das Aufgebot für die Titelkämpfe in Schweden bekannt geben muss. Bereits am Freitag geht die 29-Jährige beim “Golden Roof Challenge” in Innsbruck an den Start. “ÖLV-Spartentrainer Armin Margreiter organisiert diesen Event in der Altstadt. Ich war im Vorjahr bereits dabei und die Stimmung beim Einladungsbewerb für Stabhoch- und Weitspringer war einzigartig”, so Dürr.

Eine EM-Teilnahme wäre auch in finanzieller Hinsicht eine Erleichterung. “Beim ÖLV und im Olympiamodell Vorarlberg wurden die Förderkriterien reformiert. Ohne EM-Teilnahme gibt es fast keine Unterstützung mehr. Gut möglich, dass ich ab Herbst statt sechs wieder acht Stunden pro Tag arbeiten muss, um über die Runden zu kommen. Vorerst bin ich aber zuversichtlich, die finanzielle Basis für die Fortsetzung meiner Karriere in sportlicher Hinsicht, sprich EM-Teilnahme, legen zu können.”

Doris Röser läuft Rekord
Über 200 Läufer(innen) beteiligten sich am Raiffeisen-Sprintmeeting in Lauterach. Lokalmatadorin Doris Röser gewann dabei in 11,79 Sekunden die 100 Meter und setzte sich damit an die Spitze der österreichischen Jahresbestenliste. Über 75 Meter verbesserte die 23-Jährige den Landesrekord um 0,13 Sekunden auf 9,10 Sekunden.

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