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Eltern von Melamin-Opfern in China bitten um Hilfe

Eltern von Opfern des Skandals um verseuchtes Milchpulver haben in China unter Tränen um Hilfe gebeten. Es sei noch nicht erforscht, wie sich der Zusatz der Chemikalie Melamin letztlich auswirke, sagte die 33-jährige Jiang Yalin, deren Kind melaminverseuchte Babymilch getrunken hatte.

Sie und andere Eltern forderten deshalb, die Langzeitfolgen des Melamin-Konsums auf die Gesundheit zu untersuchen: “Wir wollen wissen, wieviel Schaden Melamin anrichten kann.”

Sie wollten kein Geld, versicherte die weinende Mutter: “Kein Geld der Welt kann mir die Gesundheit meines Kindes zurückkaufen.” Sie mache sich Sorgen darum, welche Gesundheitsschäden ihre Tochter in zehn Jahren durch den Milch-Konsum haben werde. Die Eltern von Kindern, die durch verseuchte Milchprodukte erkrankt waren, sprachen im Freien, nachdem ein Hotel ihnen eine von ihnen geplante Pressekonferenz verboten hatte. Drei Streifenwagen der Polizei waren an Ort und Stelle, Zivilbeamten filmten den Auftritt der Eltern vor ausländischen und chinesischen Journalisten.

Fünf weitere betroffene Eltern wurden inzwischen nach eigenen Angaben festgenommen. Sie seien am Vorabend der geplanten Pressekonferenz in Gewahrsam genommen worden, berichtete der Sprecher der Gruppe, Zhao Lianhai, per Handy. Die Pekinger Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Skandal um mit der Industriechemikalie Melamin versetztes Milchpulver aus der Volksrepublik war im vergangenen September aufgeflogen. Nach amtlichen Angaben starben sechs Babys, rund 300.000 Kleinkinder erkrankten. Das Melamin sollte nach bisherigen Erkenntnissen einen höheren Proteingehalt des Milchpulvers vortäuschen. Den betroffenen Produzenten und der chinesischen Regierung wird vorgeworfen, den Skandal lange vertuscht zu haben.

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