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Elefantenrunde vor NÖ-Wahl: "Sie hätten Journalistin werden sollen"

Die Elefantenrunde ist nicht die einzige vor der NÖ-Wahl.
Die Elefantenrunde ist nicht die einzige vor der NÖ-Wahl. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Eine Elefantenrunde mit den Spitzenkandidaten für die NÖ-Wahl ist am Mittwoch über die Bühne gegangen. "Sie hätten Journalistin werden sollen", meinte FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer im Hinblick auf Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Die Spitzenkandidaten für die niederösterreichische Landtagswahl haben sich am Mittwoch erneut zu einer TV-Diskussion zusammengefunden. Bei der am Abend ausgestrahlten Elefantenrunde von PULS 24 und Krone TV kochten die Gemüter beim Thema ORF NÖ einmal mehr schnell hoch. Besprochen wurden u.a. auch Klimaproteste, bevor es zum Abschluss in der Kategorie "Sag etwas Nettes" versöhnlich und launig wurde.

Elefantenrunde mit Spitzenkandidaten für NÖ-Wahl

Im Ostarrichisaal im St. Pöltner Landhaus wurde es hinsichtlich Vorwürfen gegen ORF-NÖ-Landesdirektor Robert Ziegler aus dessen Zeit als Chefredakteur schnell hitzig. Landbauer erneuerte seinen Standpunkt, dass sich die ÖVP 2018 die absolute Mehrheit im Bundesland - Stichwort "Liederbuchaffäre" - mit Zieglers Hilfe "erschlichen" habe. Sie sei das "gewohnt vom Herrn Landbauer, totale Konfrontation, Angriffe und Untergriffe. Das ist natürlich ein Unsinn", entgegnete Mikl-Leitner. Das vorherrschende Hick-Hack werde hoffentlich mit der Wahl am 29. Jänner ein Ende haben. Grünen Spitzenkandidatin Helga Krismer konnte sich indes jedenfalls nicht vorstellen, "dass Herr Ziegler zurückkommt".

Privatduell in Elefantenrunde vor NÖ-Wahl

Das Privatduell Mikl-Leitner gegen Landbauer ging dann auch weiter, als die Listenersten einander Fragen stellen durften. Von der Landeshauptfrau zweifach darauf angesprochen, warum die FPÖ den Wahlkampf als "Krieg" und Niederösterreich als "Feindesland" bezeichnet, entgegnete der Freiheitliche: "Sie hätten Journalistin werden sollen, das wäre Ihnen vielleicht besser gestanden."

Forderung nach Fracking-Verbot in Elefantenrunde

Zum Wettstreit der mitgebrachten Grafiken machten Mikl-Leitner und Krismer das Klima-Thema. Aufhänger dafür war das seit Sonntag vor dem St. Pöltner Landhaus eingerichtete Protestcamp von Fridays For Future (FFF). Mikl-Leitner möchte die Energiewende "mit raschem Tempo voranbringen", um "Versorgungssicherheit zu bekommen" und günstigere Energie sicherzustellen. Niederösterreich sei dabei auf einem sehr guten Weg. SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl konstatierte, generell Klimaaktivismus zu unterstützen und das Camp am Donnerstag auch zu besuchen. Er forderte zudem ein Fracking-Verbot.

Krismer sah beim Leitthema der Grünen Luft nach oben hinsichtlich Erneuerbarer Energien. "Ich unterstütze all diese Maßnahmen, die die Jungen so dringend von uns möchten." "Sie sind eine einzige negative Energie", sagte die Grüne Landessprecherin im verbalen Wettstreit zu Landbauer, der wiederum konstatierte, dass beim Klimaschutz vieles "nicht in Ordnung" sei, jedoch betonte, den Klimawandel nicht zu leugnen. "Ein Witz" ist die Klimapolitik der vergangenen Jahre für NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini. Es brauche 100 zusätzliche Windräder pro Jahr und Photovoltaik-Anlagen "auf jedem Parkplatz".

Krismer in Elefantenrunde: Collini "Energiebündel"

Zum Abschluss der Runde gab es noch etwas fürs Herz: Die Listenersten durften sich gegenseitig mit möglichst netten Worten beschreiben. Landbauer attestierte Mikl-Leitner eine "lange politische" Karriere und entsprechendes Durchhaltevermögen. Die Landeshauptfrau mag am privaten Franz Schnabl dessen Erzählungen über seinen Enkel. Der Landesvize selbst schätzt Krismer für den Einsatz mit "sehr offenem Visier" für ihre Anliegen. Die Grüne Landessprecherin und Landbauer verbindet nach Ansicht von Krismer die Liebe zum Skifahren. "Er ist noch immer da, trotz diverser Affären", schloss sie an. Collini wurde ebenfalls von Krismer als "Energiebündel" bezeichnet.

Weitere Elefantenrunde vor NÖ-Wahl im TV

Am (morgigen) Donnerstag treffen die fünf Listenersten erneut in einem Fernsehstudio zusammen. Die Elefantenrunde aus dem Landhausschiff in St. Pölten ist ab 21.05 Uhr bundesweit in ORF 2 zu sehen.

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(APA/Red)

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