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Eishockey-Damen schaffen Klassenerhalt

©Arno Friebes
Ein Tor von Esther Kantor 3 Minuten 13 Sekunden vor Schluß sichert Östereichs Eishockeydamen bei der WM in Graz den Klassenerhalt in der Division 1. Bilder

Die österreichischen Damen verlieren zwar das Spiel gegen Norwegen nach dem Penalty-Schiessen aber der Punkt, den man für das 1:1 nach regulärer Spielzeit bekommt, reicht, dass das ÖEHV-Team einen Tag vor Ende der WM den Abstieg entgehen kann…

Norwegen siegt 2:1 (das einzige Penalty-Tor erzielt Andrea Dalen, bei den Österreicherinnen vergeben Denise Altmann, Eva Schwärzler und Janine Weber). Für das österreichische Damen-Eishockey ist dieser Klassenerhalt der größte Erfolg in der Geschichte des jungen Sports, doch bis es soweit gewesen ist, müssen die österreichischen Damen durch eine wahre Nervenschlacht!

Die Österreicherinnen sind nicht wieder zu erkennen gegenüber dem Spiel gegen die Slowakei, der Kräfteverschleiß ist scheinbar zu groß gewesen, dadurch ist das Spiel der Österreicherinnen fehlerhafter, nicht so spritzig und weniger druckvoll. Die ÖEHV-Auswahl spielt zwar eine Feldüberlegenheit heraus, doch die Norwegerinnen sind in ihren Breaks brandgefährlich. Immer wenn ihre beste Spielerin, Line Oien, am Eis ist, droht große Gefahr für das Tor von Sandra Borschke. Im ersten Drittel gehören die ersten 10 Minuten klar den Österreicherinnnen, doch plötzlich kommen die Norwegerinnen auf und prompt fällt in der 14.Minute das 1:0 durch Oien. Ein kalte Dusche, von der sich Österreichs Damen lange nicht erholen. Auch im zweiten Drittel ändert sich das Bild wenig: Rollende Angriffe der WM-Gastgeber, aber vor dem Tor versagen Kräfte und Nerven. Die Norwegerinnen schießen nur zweimal auf das Tor, die Österreicherinnen elfmal.

Im Schlussdrittel werden die Angriffe der Österreicherinnen immer verzweifelter, insgesamt treffen sie dreimal die Stange. Als viele der rund 1000 Zuschauer nicht mehr an ein Tor geglaubt haben, fällt es dann doch nach 56.47 aus einen Getümmel vor dem Tor der Norwegerinnen, schiebt Esther Kantor die Scheibe über die Torlinie. Danach nochmals Nervenflattern, denn die kanadische Schiedsrichterin Therese Llorente bespricht sich sehr lange mit ihren Schiedsrichterpartnerinnen, bis dann unter dem Jubel der Spielerinnen und Fans, doch das Tor gibt. Stand nach 60 Minuten: 1:1. In der Verlängerung fällt kein Tor, das Penalty-Schiessen gewinnen die Skandinavierinnen. Das Tor beim entscheidenden Penalty von Andrea Dalen ist allerdings laut der österreichischen Torhüterin Sandra Borschke irregulär gewesen, denn die Norwegerin soll die Scheibe zurückgezogen haben, was beim Penalty-Schiessen als Regelverstoß gilt.

Meinungen:

Teamchef Miro Berek: “Ich bin eigentlich ruhig geblieben, denn ich habe nicht geglaubt, dass wir bei so vielen Chancen kein Tor schiessen. Die Erleichterung ist jetzt sehr groß, da verkraften wir die Niederlage. Ich bin stolz auf unsere Damen, dass sie dieses Ziel erreicht haben, aber wir müssen auch gleich weiterdenken, denn es muss sich viel ändern, was die konditionelle Verfassung betrifft. Je länger das Turnier gedauert hat, haben wir immer mehr an Spritzigkeit verloren, jetzt haben wir 2 Jahre Zeit bis zur nächsten WM, und da müssen wir uns körperlich viel besser vorbereiten.”

Katerina Janach: “Das Tolle war, dass wir alle daran geglaubt haben. Da verkraften wir, dass wir das Spiel verloren, aber die Enttäuschung ist nur kurz gewesen, wir haben unser Ziel erreicht und gegen Deutschland können wir noch eins draufsetzen.”

Esther Kantor: “Es war wahrscheinlich das wichtigste Tor meiner Karriere, leider haben wir verloren, bei so vielen Chancen hätte das nicht passieren dürfen. Es hat schon die Kraft gefehlt. Doch jetzt freuen wir uns einmal über den Klassenerhalt.”

NORWEGEN – ÖSTERREICH 2:1 n. P. (1:0, 0:0, 0:1, 0:0, 1:0)

Quelle: icehockey09

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