Live-Auftritte von Bukowski und Band am 29. Oktober in der Szene Wien und am 31. Oktober im Grazer Orpheum runden den Herbst des einstigen Austropop-Stars ab. “Ich bin nicht Keith Richards, dass sich alle brennend für die Stationen meines Lebens interessieren. Ich habe aber dafür mindestens genau so viel Spaß gehabt wie er”, bilanzierte der 67-jährige seinen Karriererückblick.
So bietet sein Buch auch witzige Anekdoten statt chronologischer Fakten, in denen unter anderem auch Falco, Suzi Quatro oder Peter Patzak eine Rolle spielen. Die Gegenwart, zumindest was Pop aus Österreich betrifft, ist aus der Sicht des Steirers aber weniger rosig: “Die Popmusik hat in Österreich kein Forum mehr, Ö3 spielt drei Prozent österreichische Musik, das Business ist kaputt.”
Neue Songs von Boris Bukowski
Von Bukowski gab es in den vergangenen Jahren nur wenig Neueszu hören, das bisher letzte reguläre Studioalbum “6” erschien 1999, danach gab es noch drei weitere Alben, ein “Best Of”, ein Livealbum und zuletzt “Bukowski und Freunde” im Jahr 2005, wo aber nur ein paar neue Songs zu finden waren.
Doch die Hoffnung auf ein neues Werk steigt wieder, nachdem zwei neue Nummern mit Sofa-Surfer Wolfgang Schlögl aka I-Wolf entstanden sind. “Ich bin mit meinem nächsten Album noch nicht soweit, aber ich habe schon gut die Hälfte der Songs. Das Album muss die Chance haben, die Produktionskosten einzuspielen. Ich beschäftige mich schon sehr lange damit und bin auf der Suche nach einem Produzenten, der das besser kann als ich”, so der gebürtige Fürstenfelder, der auch selbst als Produzent tätig war.
Fast 40 Jahre im Musik-Business
Begonnen hat Bukowskis Karriere vor fast vierzig Jahren mit der Band “Magic”, nebenbei schloss er auch sein Jusstudium ab, falls es mit der Musik doch nicht klappen sollte. Nachdem die Band zu ihrem Ende kam, erschien 1985 erste Soloalbum “Boris Bukowski” und dem ersten Hit “Fritze mit der Spritze”, zwei Jahre Später ging es erfolgreich weiter, denn auf “Intensiv” fanden sich weitere Austropop-Perlen wie “Hart und weich zugleich” oder “Kokain”.
“Ich habe den Song ‘Kokain’ geschrieben, als ich das noch nie probiert gehabt habe”, sagte Bukowski. Nach dem Testen erwies sich die Droge als “ein falsches Versprechen”: “Man sitzt mit drei Drinks an der Bar hat drei brennende Tschicks in der Hand und das Versprechen hat sich nicht eingelöst.” In “Unter bunten Hunden” geht es ebenfalls um den Song und darum, dass Bukowski dachte, dass ihm Konstantin Wecker Reime von “Kokain” gestohlen hatte – das stellte sich als falsch heraus. Wecker hatte sein Lied tatsächlich vor Bukowski geschrieben.
Der Vergangenheit nachzuweinen ist jedenfalls nicht die Sache von Bukowski. “Ich bereue immer nur, was ich nicht gemacht habe. Was ich nicht gemacht habe, ist wahrscheinlich, rechtzeitig zu schauen, ob es am deutschen Markt eine Möglichkeit gibt.”
(Interview: APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.