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Einigung auf zusätzliches Beschäftigungspaket in Vorarlberg

Land, Sozialpartner und AMS trafen sich zu Gesprächsrunde
Land, Sozialpartner und AMS trafen sich zu Gesprächsrunde ©Bilderbox
Bregenz - Das Land Vorarlberg, die Sozialpartner und das Arbeitsmarktservice (AMS) haben sich am Freitag auf ein Beschäftigungspaket geeinigt. Im Fokus stehen dabei Jugendliche, Wiedereinsteigerinnen und das Thema Qualifizierung im Allgemeinen, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (V) im Anschluss an die Gespräche.

“Wir sind in einer guten Ausgangslage, wollen aber gezielt Beschäftigungsmaßnahmen setzen”, betonte Wallner. Der Landeshauptmann und AMS-Geschäftsführer Anton Strini verwiesen auf die Vorarlberg-Prognosen, nach denen die Wirtschaft heuer um 1,5 Prozent wachsen soll. Allerdings ist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 400 auf 9.100 Personen im Jahresdurchschnitt (Arbeitslosenquote: 5,8 Prozent) zu rechnen. “Die ersten drei Monate haben die Voraussage bestätigt”, so Strini.

Auf dem Arbeitsmarkt sehe man sich der Problemstellung gegenüber, dass einerseits unqualifizierte Arbeitskräfte immer schwerer eine Beschäftigung finden, andererseits der Fachkräftemangel aber stets zunimmt. In Vorarlberg habe man bereits Maßnahmen gesetzt, diese wolle man aber noch schärfen, sagte der AMS-Chef.

Beschäftigungsgarantie für Jugendliche

Für die Jugendlichen bleibt die Garantie erhalten, nach dreimonatiger Arbeitslosigkeit eine Beschäftigungs- oder eine Qualifizierungsmöglichkeit angeboten zu bekommen. Zusätzlich wird das Projekt “Ausbildungsstarthilfe” ins Leben gerufen. Lernleistungsschwache Jugendliche können dabei ihre Lehrausbildung in einem Ausbildungs-Kompetenzzentrum beginnen und nach einem halben Jahr in das Unternehmen wechseln, das die Lehrstellenzusage gab. So soll das Risiko für die Ausbildungsbetriebe überschaubar bleiben.

Arbeiterkammer-Präsident Hubert Hämmerle erklärte, man werde zwei Beratungszentren für Wiedereinsteigerinnen einrichten. Diese sollen die Arbeitnehmer bei der Planung und Umsetzung von Auszeitenmanagement, Elternteilzeit, Kinderbetreuungsgeld und anderen familien-, sozial- und arbeitsrechtlichen Fragestellungen unterstützen. Zum Thema Qualifizierung stellte Strini die Möglichkeit einer Bildungsteilzeit sowie ein Fachkräfte-Stipendium vor.

Vor schwierigen Zeiten

Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (V) hob die Struktur Vorarlbergs mit einem starken Produktionssektor und einem guten Dienstleistungsangebot hervor. Ziel müsse es sein, diese Struktur zu erhalten. Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein bekannte sich zu den vereinbarten Maßnahmen. Die Wirtschaftskammer werde ihr Zehn-Punkte-Programm intensiv fortführen und den Bildungsbereich als Schwerpunkt setzen.

ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker bewertete die Situation der Industrie positiv, demografisch stehe man aber vor schwierigen Zeiten. Man werde Versuchen, den arbeitsfreien Sonntag im Handel auszuhebeln, entschieden entgegentreten, kündigte Loacker an.

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