“Vertraulich nicht zur Weitergabe”
Dies gehe aus einem geheimen Stufenplan des Ministeriums gemeinsam mit der Industrie hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin “Format”. In dem Schriftstück mit dem Vermerk “Entwurf vertraulich nicht zur Weitergabe bestimmt” heißt es, dass mit 1. Oktober E10 gestartet werden soll. Ob die Autos diesen hohen Pflanzenanteil überhaupt vertragen, könnte dann beim “Pickerl” überprüft werden. In Deutschland hatte es nach der Markteinführung massive Probleme gegeben, viele Automodelle zeigten sich komplett unverträglich gegenüber E10.
Kritik und Unverständnis
Da der Treibstoff vom Acker teurer ist als fossile Treibstoffe sollen Steuerzuckerl die Autofahrer beruhigen. Allerdings soll Finanzministerin Maria Fekter (V) über den kolportierten Einnahmenausfall von 160 Mio. Euro nicht begeistert sein. Außerdem legt sich Verkehrsministerin Doris Bures (S) quer, die auf die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die Nahrungsversorgung durch die Verspritung von Lebensmitteln aufmerksam macht. Druck machen hingegen die Landwirte, die sich ein Zusatzgeschäft erhoffen. Laut Greenpeace-Berechnungen wurden im Vorjahr 142 Millionen Tonnen Getreide weltweit für Biosprit verbraucht – eine Menge, mit der 420 Millionen Menschen ein Jahr lang ernährt werden könnten. Generell bringen Kritiker, etwa Greenpeace, immer wieder vor, die Produktion von Biosprit nehme zu viel Anbaufläche in Anspruch. Die benötigten Öle könnten außerdem nur in extrem umweltschädlichen Monokulturen produziert werden. Als zusätzlicher Effekt wird befürchtet, dass die Scheffelpreise auf den Weltmärkten explodieren könnten – und somit neue Hungersnöte und Revolten ausgelöst würden. (APA, Red)
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