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Eine wortgewandte Woche

©Matthias Dietrich
Nur das Allerbeste gab es in Woche Nummer zwei am poolbar-Festival zu hören, zu fühlen und zu sehen. Das haben The Very Best bewiesen – sie heißen wirklich so.

Die Show alleine reichte The Very Best nicht aus. Vor dem Auftritt lieferten sie eine Acoustic Session ab, während der Show ließen sie sich singend auf den Schultern des poolbar-Teams durchs Publikum tragen und nach dem offiziellen Teil im pool wurde das Konzert spontan mitten im Wohnzimmer einfach fortgesetzt – alles sehr nahbar und ehrlich. Und dann ist schon wieder was passiert: Travis brachte Freude mit und füllte die große Halle komplett. Gedankengänge in frühere Travis-Zeiten blieben nicht aus. Dann war schon Samstag. Der hatte es in sich. Faber, Panda Lux und Mavi Phoenix bereiteten alles für OK Kid vor. Den Abend abgerundet hat Richard Judge und sonntags wurden Freundschaften gepflegt, gefrühstückt und gelauscht beim Jazzbrunch und der Liechtensteiniade.

HipHop-Week

Am Dienstag (19.07.) läuten Jurassic 5 bei ausverkauften Haus – ja schon wieder sold out – die Woche Nummer drei ein. Grammy-Gewinner DJ Burt Blackarach reist mit Jurassic 5 an und bespielt krasserweise das Wohnzimmer. Eine poolbar-Woche voller HipHop, starken Stimmen und Worte bahnt sich an.

Quantic (live) trifft den Nerv, regt an, reizt und wird am 20.07. in Feldkirch überraschen. Der faszinierende Sound, angereichert mit Cumbia & Latin Soul, tropischen Reggae-Klängen und Dub-Einflüssen, wird lange nachhallen.

Dan Mangan, ambitionierter kanadischer Singer/Songwriter, beehrt das poolbar Festival am 21.07. und hat sozialkritische Songs mit dabei, die zum Schmunzeln anregen und oft in Melancholie eingewickelt sind. So vertont er großartige Bildwelten.

Romano ist etwas ganz Besonderes. Er ist skurril, obwohl man das über den Schlager-Elektro-Rapper nicht sagen sollte. Weil er dafür gleichzeitig zu ehrlich und zu nahe am Leben ist und man dem Künstler aus Köpenick ebenso Unrecht tut wie ihm gerecht wird. Am 22.07. können seine blonden Zöpfe in Real betrachtet werden.

Und dann kommt Chefket am 23.07., ein Wortgiganten der Rap- und HipHop-Szene in Deutschland. Mit einer Autobatterie, einem Mikro und einem Verstärker fand seine Sprache zur Musik und den Anfang seiner künstlerischen Karriere an der Straßenecke. An seinem Tag am poolbar-Festival unterstützt ihn die Ländle HipHop-Szene.

Als ob das geplant gewesen wäre. Diese wortgewandten Woche endet am 24.07. mit dem frühen Jazzbrunch schon am Nachmittag mit Rap, DJing, Breakdance und Graffiti und dem späten Wettkampf der DichterInnen: Poetry Slam. Dort treffen Wortgewalten auf FreisprecherInnen, und Komik trifft Tränen, vor Lachen oder weil es nichts zu lachen gibt. Augenzwinkern willkommen, versteht sich. Moderiert wird der Poetry Slam wie gewohnt von Markus Köhle & Mieze Medusa. Ein paar geladene Gäste und Stars in der Slam-Szene bringen sie auch mit.

Neben den namenhaften Headlinern spielen zahlreiche, nicht weniger feine, Bands und DJs auf. Ein Blick ins ausführliche Programm lohnt sich, weil viele Acts bei freiem Eintritt besucht werden können und das Rahmenprogramm im alten Hallenbad Starkes bietet.

Keine nackten Menschen

Das poolbar Festival hat sich zu einem Modelabel gemausert. Da steckt aber kein ernster Karl, keine punkige Vivienne und kein exzentrischer Jean-Paul dahinter, sondern junge DesignerInnen aus der poolbar Crew und deren Netzwerk.
Die Sujets der heurigen Kollektion wurden beim poolbar Generator entwickelt, dann verfeinert und ausgearbeitet.
Da ist zum einen das Bandshirt mit dem frischen poolbar Logo auf der Brust und allen Live-Bands am Rücken. Zum anderen ein Meer voller aufgehender Sonnen, so als wäre man in Japan. Weiters Pullover und Hemden mit poolbar Badges. Graue Shirts, blaue Shirts und sogar ganz viele bunte Exemplare. Zum reduzierten, flachen poolbar Design gesellt sich ein besonderes Sujet: Die poolbar Sonne in der tristen Wüste, mit Haien, die aus den Löchern springen und aufbrechen – gestaltet vom Label Tsukini aus Dornbirn. In deren Siebdruckwerkstatt wird die komplette Style-Kollektion von Hand gedruckt.

Kleidung wiederbeleben

Etwas ganz Wertvolles für das poolbar Festival ist die Nachhaltigkeit. Das Caritas Vorarlberg-Projekt Carla liefert stylische Second Hand Kleider, die mit den poolbar Designs gebrandet werden, und ermöglicht so jedem Kleidungsstück ein zweites Leben. Für das komplette Outfit fehlt jetzt nur noch ein lässiges Cap mit poolbar Logo aus der Tsukini-Stickwerkstatt. Und ein handgemachter Beutel von Nadelwerk aus Innsbruck. Dann steht einem stylischen Festivalbesuch nichts mehr im Wege und vor allem: Die poolbar Mode ist ziemlich alltagstauglich.

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