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Eine Vision verliert an Glanz

Schwarzach - 600 Arbeitsplätze wurden vollmundig angekündigt, ein ganzer Airbus sollte nach Thüringen gebracht werden. Zwei Jahre nach all den Ankündigungen ist nur wenig passiert. Jetzt steht Delunamagma vor einer grundlegenden Änderung der Eigentumsverhältnisse – das Management befindet sich in turbulenten Zeiten.

Klaus bestätigt Einstieg

„Ja, ich bin an Delunamagma beteiligt”, bestätigt erstmals Walter Klaus den „VN”, „und zwar schon seit Februar.” Über die Größenordnung des Einflusses beim Technologieentwicklungsunternehmen will Klaus freilich nicht sprechen, nur so viel: „Es handelt sich um eine Minderheitsbeteiligung.”

Nun ist die operative Delunamagma als GmbH organisiert, deren Hauptanteile (30.000 Euro Stammeinlage) einem Salzburger Steuerberater zugeordnet sind. Über diesen Anteil dürften die stillen Gesellschafter firmenrechtlich zu ihrem Einfluss kommen, unter anderem eben Walter Klaus. Die kürzlich hinterlegte Bilanz zum Geschäftsjahr 2006 jedenfalls zeigt eine alarmierende Tendenz: Die Unternehmung war zumindest zum 31.12.2006 mit 2,5 Millionen Euro überschuldet, verfügt über ein negatives Eigenkapital – als Verlust wurden 899.997 Euro ausgewiesen. „Es muss also Privatgönner geben. Gläubiger, die in der Firma sagen, wo es lang geht”, sagen Finanzexperten. Durchschnittlich hatte das Unternehmen im Jahr 2006 nur sieben Mitarbeiter, mittlerweile sollen es laut Geschäftsführer Gottfried Pfister rund 40 sein.

„Durcheinander”

Walter Klaus beschreibt die derzeitige Situation bei Delunamagma als „Durcheinander”: „Die Dinge überschlagen sich.” Dem sei es auch zuzuschreiben, dass Klaus‘ Mitarbeiter Alexandro Rupp nicht mehr als Co-Geschäftsführer der Delunamagma fungiere. Rupps Rücktritt – er bleibt unverändert für die Klaus-Holding tätig – habe keinerlei Auswirkungen, dies sei ohnehin nur eine „Übergangslösung” gewesen. Klaus weiß aber auch, dass es jetzt dringender Änderungen bedarf: „So wie es jetzt läuft, bin ich nicht bereit, das weiter mitzutragen. Eine andere Art der Betriebsführung tut not und das wissen die anderen Mitgesellschafter auch”, so der Geschäftsmann, der aber nicht Geschäftsführer Pfister kritisiert wissen will.

„Brauchen eben Zeit”

Pfister dagegen kündigt in nebenstehendem „VN”-Interview an, einen „neuen Investor” gefunden zu haben, Walter Klaus sagt jedenfalls, er sei es nicht: „Das glaube ich nicht, dass ich der neue starke Mann von Delunamagma werde, denn ich verspüre dazu keine Lust. Mir wäre eine andere Lösung lieber.” Pfister verweist auf die hohe Entwicklungszeit, die für seine Projekte unerlässlich ist.

„Ansprechende Bonität”

Auf „VN”-Anfrage bescheinigt der Kreditschutzverband von 1870 den beiden Unternehmen (Immobilienfirma und operative Firma) eine ansprechende Bonität von 335 bzw. 343Punkten – dies entspricht geringem Risiko und guter Kreditwürdigkeit.

Klaus möchte unter anderem Lichtentwicklungen von Delunamagma auch auf seinem Schiff „Sonnenkönigin” nutzen, bisher sei das leider nicht möglich gewesen. Ist die ursprüngliche Ankündigung von 600 Arbeitsplätzen noch realistisch?

„Die Vorarlberger sollten möglichst wenig erwarten. Ich möchte lieber den Weg gehen, den ich auch bei der Silvretta Nova vorgezeigt habe: Lieber mehr halten und weniger versprechen als umgekehrt”, so Klaus

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