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„Eine heldenhafte Tat von Helmut“

Helmut Häfele half Ali Yilmaz aus einer misslichen Lage.
Helmut Häfele half Ali Yilmaz aus einer misslichen Lage. ©Privat/Yilmaz
Ali (34) aus Dornbirn hing mit seinem Auto in einem Steinhügel fest und hätte es ohne die Hilfe des Pensionisten Helmut aus Schwarzach nicht heraus geschafft.

Ali Ylmaz arbeitet bei der Post und war gerade dabei, in Schwarzach Briefe auszuhändigen, als er in eine missliche Lage geriet. „Ich bin beim Einparken mit dem Auto auf einem Steinhügel stecken geblieben. Einer der Vorderreifen hing in der Luft und ich konnte weder vor noch zurück“, schildert der 34-Jährige die Situation vergangene Woche. Er versuchte, den Pkw herauszufahren, aber ohne Erfolg. Hilfesuchend sah er sich um: „Ich bemerkte, dass mich von einem Haus aus jemand beobachtete, dachte aber, es sind Schaulustige.“

„Bot mir seine Hilfe an“

Plötzlich kam ein älterer Herr auf Ali zu und fragte ihn, ob er ein Problem hätte. „Ich habe die Situation zusammen mit meiner Frau beobachtet und sah, dass der Junge ein Problem hatte. Er sah ziemlich gestresst aus, weshalb ich hinausging, um mir das genauer anzusehen“, berichtet Pensionist Helmut Häfele aus Schwarzach gegenüber WANN & WO. „Plötzlich tauchte Helmut auf und bot mir seine Hilfe an“, erinnert er sich zurück. Gemeinsam überlegten der Pensionist und der Postbote, wie das Hindernis zu überwinden wäre. „Helmut ging zu seiner Garage und kam erst einmal mit einem Wagenheber zurück“, sagt Ali und lacht. „Als Pensionist gibt es immer etwas zu tun, deshalb benötigt man in seiner Garage auch viel Werkzeug für alle Fälle“, schmunzelt der Senior und erzählt weiter: „Das Auto hoben wir an, um zu sehen, wo es aufliegt. Trotz aller Bemühungen schafften wir es aber nicht, den Pkw herauszufahren. Deshalb mussten wir einfach improvisieren.“ Also lief der Schwarzacher wieder zu seiner Garage und kam mit Holzklötzen wieder. „Die Situation war einfach nur lustig. Zwei Männer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, versuchen mit aller Kraft, das Postauto wieder in Bewegung zu setzen. Helmut wollte alles alleine machen, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen.

Er brachte allerlei Werkzeug und Hilfsmittel aus seiner Garage, eben auch ein paar Holzklötze, die wir dann auch noch unter das Auto legten“, so Ali. Die beiden Männer konnten aber dennoch, trotz Schieben und Drücken, nichts ausrichten. Zu allem Übel verletzte sich der 34-Jährige in der Zwischenzeit auch noch bei dieser Rettungsaktion. Aber auch dafür gab es eine Lösung: „Helmuts Frau versorgte mich durch ein Hausfenster mit Pflaster und Tupfer. Ich war überwältigt von so viel Nächstenliebe.“ Das eigentliche Problem war dennoch noch nicht gelöst.

»Plötzlich hatte ich eine grandiose Idee«

Doch der rüstige Herr hatte da noch ein Ass im Ärmel. „Plötzlich hatte ich eine grandiose Idee. Ich wusste, ich habe irgendwo in meinem Schuppen noch ein Skateboard ohne Räder. Das ist irgendwann einmal zuhause bei meiner Frau und mir liegen geblieben“, berichtet Helmut stolz. Das alte Skateboard legten sie über die Holzklötze und so konnte Ali ganz langsam rückwärts fahren und brachte das Auto aus dem Steinhaufen heraus. „Nach über 45 Minuten hatten wir es endlich geschafft! Helmut war stolz und ich einfach nur überwältigt von dieser heldenhaften Tat“, erzählt der Dornbirner. Natürlich gab es danach noch ein Selfie mit Alis persönlichem Helden (Foto), das er auch gleich mit dieser Botschaft teilte: „Dieser Mann war heute meine Rettung. Dass es solche Leute noch gibt, die einem einfach so ihre Hilfe anbieten, ist nicht selbstverständlich. Danke, Helmut!“ Der Postbote und Fußballtrainer konnte seinen Weg fortsetzen und kam durch Helmut Häfeles Hilfe noch rechtzeitig zum Fußball-Training. „Für mich war es ganz logisch, dass ich diesem jungen Mann helfe.“, so Helmut. Auch Ali Ylmaz ist begeistert: „Ich bin so dankbar für Helmuts Hilfe und hoffe, dass ich für ihn und seine Frau irgendwann auch etwas machen kann!“

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