Allein im Sudan gehen die Helfer inzwischen von einer halben Million direkt betroffener Menschen aus, sagte Ameera Haq von der UN-Koordinationsstelle für humanitäre Maßnahmen in Khartum. Im ostafrikanischen Uganda sind die Helfer mittlerweile auf das Schlimmste vorbereitet, denn die alljährliche Regenzeit endet erst im November. In diesem Jahr sind die Niederschläge weitaus heftiger als üblich.
Unzählige Dörfer sind von den Fluten komplett eingeschlossen, sagte Ecweru Musa Francis, der ugandische Minister für Katastrophenschutz. Am Samstag musste eine schwangere Frau ihr Kind in den Fluten zur Welt bringen – wie ein Tier. Die Regierung in Kampala hatte in der vergangenen Woche in den Hochwassergebieten den Notstand ausgerufen. Häuser, Schulen und Krankenhäuser stehen teilweise komplett unter Wasser. Außerdem sind nach Angaben von Helfern viele Latrinen überflutet, die Wasserqualität hat sich dadurch dramatisch verschlechtert. Die Prognosen der Meteorologen lassen befürchten, dass es noch schlimmer kommt – der Regen soll an Intensität zunehmen und sich in weiteren Landesteilen verbreiten.
Straßen und Brücken wurden in 17 Staaten zwischen dem westafrikanischem Ghana und Äthiopien am Horn von Afrika zerstört, Ernten vernichtet. Die Vereinten Nationen gehen von mindestens 1,5 Millionen Flutopfern aus, fast 300 Menschen kamen nach neuesten Angaben ums Leben. In Uganda hat die Flut zudem Zehntausende getroffen, die nach langem Bürgerkrieg gerade erst wieder in ihre Dörfer zurückgekehrt waren.
UN und Hilfsorganisationen rufen seit Tagen zu Spenden für die Flutopfer auf. Nach UN-Angaben aus Khartum treffen die Spendengelder jedoch zu langsam und in zu geringer Höhe ein. So hatten die UN- Helfer im Sudan um 34,7 Millionen Dollar Spenden für die Versorgung der Bevölkerung gebeten. Es kam jedoch nur eine Million Dollar aus Spenden zusammen, rund 13,5 Millionen Dollar wurden aus UN-Reserven aufgebracht.
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