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Eine Frau zum Heiraten!

In seiner jüngsten Komödie muss er zum Paartherapeuten. In echt führt Vince Vaughn in Chicago mit Immobilienmaklerin Kyla Weber die vielleicht beste Beziehung seines Lebens. Seit März 2009 sind die beiden verlobt, im Sommer 2010 soll geheiratet werden.

Am zweitliebsten sitzt er auf einer Bank und beobachtet Menschen. Am liebsten jedoch mischt er sich überhaupt gleich neugierig unters Volk ? vor allem, wenn es ein ihm fremdes ist und er dessen Sitten und Gebräuche näher kennenlernen will. Man kann sich also vorstellen, was Vince Vaughn tat, als er in Moskau seinen neuen Film “All Inclusive” bewarb und dabei mit der “Philosophie” des Wodkatrinkens in Berührung kam.

Genau, er passte sich höflich den Einheimischen an. Als wir ihn am nächsten Vormittag zum Interview treffen, ist ihm die anstrengende Nacht, die in einem frühen Flug nach Hamburg endete, nicht anzusehen. Der fast zwei Meter große Riese, der uns jetzt im gediegenen Park Hyatt Hotel gegenübersitzt, ist fit und fröhlich. “Guten Morgen”, tönt er mit sattem Bass und wartet verschmitzt, ganz in Schwarz gekleidet und die Schuhe auf Hochglanz poliert, auf die erste Frage.

SEITENBLICKE: In ihrer neuen Komödie “All Inclusive” lassen Sie sich wegen Beziehungsproblemen therapieren. Haben Sie aus dem Film gelernt? Könnten Sie jetzt ihren Freunden kluge Tipps geben?

Vince Vaughn: Mein Gott, nein! (Lacht.) Oder ja, vielleicht doch. Dass sich zum Beispiel mit Humor tatsächlich viele Probleme lösen lassen. Also natürlich nichts Schwerwiegendes – aber wir zeigen ja auch nur ganz durchschnittliche Paare, die in kleineren oder auch größeren Krisen stecken. Als ich mit Jon Favreau das Drehbuch geschrieben habe, wollten wir nur bewusst machen, dass man eine Beziehung immer in Schwung halten muss. Man muss aus dem Alltagstrott ausbrechen und sich um den Partner bemühen. Dann bekommt man viel mehr zurück, als man gibt. Das klingt wie eine Binsenweisheit, aber es stimmt tatsächlich.

War das auch der Grund, warum Sie diesen Film machen wollten? Um den Menschen zu sagen, wie einfach es eigentlich ist, eine gute Beziehung zu führen?

Wir wollten eine Story verfilmen, die uns selbst Spaß macht, die sich die ganze Familie anschauen kann und die lustig ist. Die Paare zu beobachten, wie sie auf eine neue Umgebung und andere Menschen reagieren – wie sie dabei wieder die Liebe zueinander entdecken, das ist doch schön. Auch weil sich jeder mit unseren Filmfiguren identifizieren kann. Das sind keine Superhelden – und das war uns ganz wichtig.

Hatten Sie bei den Dreharbeiten auch Ihre Freundin Kyla dabei?

Wir sind verlobt, bitte. Aber ja, sie hat mich begleitet.

Wie haben Sie sich kennengelernt?

Zufällig! Wobei: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob nicht doch meine Freunde das erste Treffen eingefädelt haben. Schließlich ist Kylas beste Freundin mit meinem besten Freund verheiratet. Und in seinem Haus haben wir uns auch kennengelernt.

War es Liebe auf den ersten Blick?

Schwer zu sagen. Es hat mir jedenfalls erst einmal Angst gemacht, mich auf diese Beziehung einzulassen. Hauptsächlich deshalb, weil Kyla aus meinem unmittelbaren Umfeld kommt und ich mir ständig die Frage stellte: Was passiert, wenn es nicht klappt? Wenn es mit uns nicht funktioniert, würden wir uns ja trotzdem immer wieder bei unseren Freunden über den Weg laufen. Was dann? Also haben wir zunächst nur telefoniert, bevor wir miteinander ausgegangen sind. Ich glaube, wir waren zuerst gute Freunde, bevor wir uns tatsächlich verliebt haben.

Und jetzt? Ist das die perfekte Beziehung?

Ich habe jemanden gefunden, den ich respektiere und der mich zum Lachen bringt. Das ist doch großartig. Und noch was: Je älter man wird, desto öfter fragt man sich, was im Leben wirklich zählt. Und heiraten und Kinder zu haben gehört für mich dazu. Ich freue mich auch darauf, irgendwann Vater zu werden.

Das gesamte Interview, mit Vince Vaugh lesen Sie im Seitenblicke Magazin 45/09!

(seitenblicke.at/Foto:AP)