Einen entsprechenden Maßnahmenkatalog präsentierte der Verband am Dienstag am Rand der Sitzung seines Exekutivkomitees in Tallinn. So werden die Vereine bereits von der kommenden Saison an schrittweise dazu verpflichtet, bis zur Saison 2008/09 mindestens acht im eigenen Verein oder im eigenen Land ausgebildete Talente in ihren auf 25 Spieler begrenzten Kader aufzunehmen. Diese für die europäischen Wettbewerbe gültige Regelung soll nach den Vorstellungen von UEFA-Präsident Lennart Johansson auch auf die nationalen Meisterschaften ausgedehnt werden. Dazu will der Schwede bei den 52 Mitgliedsverbänden um freiwillige Absichtserklärungen werben.
Nach den UEFA-Plänen dürfen die Klubs in der kommenden Saison nur noch 25 Spieler für die Champions League oder den UEFA-Cup melden. In der Saison 2006/07 sind in dieser Spielerliste zwei Plätze für Spieler reserviert, die aus dem vereinseigenen Leistungszentrum stammen müssen. Zwei weitere Plätze sind für Spieler vorgesehen, die von anderen Vereinen aus dem gleichen Land ausgebildet wurden. In den folgenden zwei Jahren soll diese Mindestzahl über sechs (2007/08) auf acht (2008/09) ausgedehnt werden. Darüber hinaus darf der 25-Mann-Kader unlimitiert um U21-Spieler aufgestockt werden, die mindestens zwei volle Saisonen dem betreffenden Verein angehören.
Knapp zehn Jahre nach dem Bosman-Urteil glaubt der Kontinentalverband damit einen Weg gefunden zu haben, wie er den Nachwuchs unter Einhaltung der EU-Richtlinien fördern kann. Denn die UEFA-Definition des “heimischen Spielers” beinhaltet alle Talente zwischen 15 und 21 Jahren, die in dem jeweiligen Land mindestens drei Jahre lang ununterbrochen fußballerisch gefördert wurden. Ihre Nationalität spielt dabei keine Rolle.
Gegen die UEFA-Pläne wurde aber bereits Kritik laut. “Diese Änderungen braucht man nicht”, meinte Chelseas Exekutiv-Direktor Peter Kenyon. “Fußball ist eine globale Industrie, Talente können überall reifen.” Auch in der Deutschen Fußball-Liga (DFL) regt sich Widerstand.
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