Ein völlig anderes Fassadensystem

Industriegewebe aus umweltfreundlichem PE gibt es schon seit Langem und wurde immer wieder für Industriebauten eingesetzt. Als Entwicklung des Büros Unterrainer-Lauritsch wurde ein interssantes Fassadensystem für Ein- und Zweifamilienhäuser entwickelt und sorgt mit verschiedenen Farbvarianten und Nieten für optische Akzentuierungen. Christoph Lauritsch: „Einerseits stand am Anfang der ökonomische Gedanke: das Ausgangsmaterial ist günstig, 100% UV-stabil und farbecht. Die Fassade ist auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet, abwaschbar und wasserabweisend und atmungsaktiv. Andererseits ist das System flexibel einsetzbar, zu 100% recycelbar und hat mehrere Vorteile. “
In 10 Farben erhältlich
Das Textilmaterial ist als komplett atmungsaktive und hinterlüftete Fassade einsetzbar. Früher war das Material nur in Grüntönen oder in Schwarz erhältlich. Mittlerweile ist das System in 10 anderen Farben erhältlich, darunter Grau, Orange, Rot etc. „Die Farbe Schwarz hat den Vorteil, durch die solare Einstrahlung den Zwischenraum stärker zu erwärmen – was im Winter Wärme erzeugt und im Sommer eine größere Hinterlüftung stattfinden lässt“, erläutert Architekt Lauritsch die thermische Wirkung.
Winddicht und witterungsbeständig
Die eingesetzten, ca. zwei Meter breiten Bahnen weisen eine hohe Winddichtigkeit und Witterungsbeständigkeit auf. „Die Idee war, ausgehend von Jeansnähten und -nieten auch an einem Gebäude solche Akzente zu setzen“, erläutert Lauritsch das Prinzip. Nahtsäume aus sichtbaren Edelstahlschrauben unterstreichen den textilen Charakter. Der Fassadenstoff wird umnäht, ein Saum entsteht, der mit Schrauben befestigt wird.
Umhüllter Holzrahmen
Das gezeigte Objekt in Lustenau ist ein „Nullenergiehaus“. Das schwarze, dichte Industriegewebe aus umweltfreundlichem Polyethylen umhüllt die vorgefertigten, hoch gedämmten Holzrahmenelemente. Der Grundriss nutzt das kleine Grundstück optimal. Die Wohnräume orientieren sich südund westseitig mit großzügigen Holzfenstern zum Garten und einem geschützten Außenraum. Damit sich die Anlage so positioniert, um sowohl den Baumbestand als auch die Gartenfläche maximal beizubehalten.
Nachhaltiges Passivhaus
Straßenseitig ist die Fassade fast durchgehend geschlossen. Das kontrollierte Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, die Wärmepumpe mit Erdsonden und die Dreischeiben-Isolierverglasung entsprechen den Anforderungen an ein Passivhaus. Die Photovoltaik-Anlage auf dem hinterlüfteten Flachdach, die 100% regenerative Wärmeversorgung und das Fehlen von CO2-Emissionen machen daraus sogar ein „Null- Emissionshaus“. Die Konzeption des Wohnhauses aus Holzfertigteilen und umhüllendem Kunststoffgewebe ermöglicht eine kurze Bauzeit und geringe Baukosten. Wesentlicher Aspekt der Entwurfsüberlegung war die Nutzung alternativer Energien und Bauen im Sinne von Nachhaltigkeit. Die außergewöhnliche Fassade rundet die Optik des Bauwerkes reizvoll ab. „Mittlerweile gibt es schon weitere Anbieter des Textilfassadensystemes, aber wir waren die Vorreiter“,
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