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Ein Toter und rund 20 Verletzte bei Massenkarambolage

Bei einer der schwersten Massenkarambolagen in der Schweiz sind am Mittwoch auf der Autobahn A9 am Genfersee ein Lastwagenschauffeur getötet und rund 20 Menschen verletzt worden. 

An dem Unfall waren 50 Fahrzeuge beteiligt, darunter mehrere Lastwagen, wie die Waadtländer Kantonspolizei bekannt gab. Die Massenkarambolage mit rund 50 beteiligten Fahrzeugen, darunter auch mehreren Lastwagen, ereignete sich kurz nach 14.00 Uhr auf dem Autobahn-Viadukt «la Lutrive» in der Nähe der Ausfahrt Belmont bei Lausanne. Im Abstand von rund 50 Metern ereigneten sich zwei Unfälle. Der Verkehr wurde zu diesem Zeitpunkt in Folge von Instandhaltungsarbeiten in drei Tunnels doppelspurig geführt.

Beim ersten Unfall waren mehrere Lastwagen beteiligt, die Autos zwischen sich einquetschten. Vier Menschen wurden eingeklemmt, darunter auch der tödlich verletzte Lastwagenchauffeur. Unter den insgesamt rund 20 Verletzten befanden sich auch zwei Kinder. Sie wurden ins Spital gebracht. Der grösste Teil der Verletzten kam mit leichten Blessuren davon. Sie wurden in regionale Spitäler gebracht. Am Unfallort wurde zudem ein Sanitätsposten eingerichtet. Die unverletzten Autoinsassen wurden in mehrere Wagen der Feuerwehr und der Kantonspolizei gebracht, wo sie sich aufwärmen und ihren Durst löschen könnten. Insgesamt standen rund 100 Mitarbeiter der Feuerwehr, der Polizei und der Sanität im Einsatz.

Zu der Massenkarambolage wurde auch ein Helikopter der Rega aus Lausanne aufgeboten. Der Helikopter habe aber wegen des dichten Nebels nicht landen können, sagte Rega-Sprecher Thomas Kenner auf Anfrage. Ein Notarzt und ein Rettungssanitäter der Rega seien zur Betreuung der Verletzten daraufhin mit einer Ambulanz an den Unfallort gebracht worden.

Laut Polizei kann nicht ausgeschlossen werden, dass Nebel zu den Unfällen geführt hat. In der Gegend Lausanne habe es zum betroffenen Zeitpunkt geregnet, hiess es bei MeteoSchweiz. Es könne sein, dass Wolkenfetzen sehr tief runtergehangen hätten.

Die Autobahn wurde in beiden Richtungen gesperrt. In der ganzen Region kam es zu Verkehrsbehinderungen, weshalb die Polizei die Fahrzeuglenker zur Geduld aufrief.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zeigte sich auf Anfrage schockiert über den grossen Unfall. Man werde beobachten, was zum Unfall geführt habe und ob als Eigentümer Massnahmen ergriffen werden könnten, um solche Situationen zu verhindern. Die Verkehrsmanagementzentrale in Emmenbrücke habe umgehend nach dem Unfall in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Wechseltextanzeigen geschalten und Umleitungen signalisiert.

Massenkarambolagen haben in den vergangenen Jahren in der Schweiz immer wieder Tote und Verletzte gefordert. Der bisher schwerste Unfall gemessen an der Zahl der beteiligten Fahrzeuge ereignete sich am späten Abend des 5. November 2003 auf der Autobahn A1 bei Niederbipp (BE): Über 60 Fahrzeuge krachten ineinander. Ein Autoinsasse kam ums Leben; 91 Personen wurden verletzt. Die Ost-West-Hauptverkehrsachse musste für zehn Stunden gesperrt werden. Der Sachschaden belief sich auf mindestens elf Millionen Franken. Den höchsten Blutzoll forderte der Unfall auf der Forch-Autostrasse vom 11. Juli 2006, als beim Zusammenstoss von sechs Fahrzeugen sechs Menschen ums Leben kamen.

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