Jacobs-Kaffee brodelt dampfend aus der Kaffeemaschine. Die Krönung ist jedoch der herrliche Ausblick, der sich hier über den Dächern von Lauterach bis hin zu den Schweizer Bergen eröff net, und der Elisabeth und Gerold Fischnaller gleich mit servieren. Hier oben zu wohnen, ist pure Lebensqualität, kommt der 50-jährige Versicherungsangestellte ins Schwärmen. Ich fühle mich mit der Natur total verbunden, sehe die wechselnden Jahreszeiten aus einem ganz anderen Blickwinkel und erlebe das aufziehende Wetter viel unmittelbarer.
Kein Wunder, thront der Wohnbereich der beiden über dem 1963 erbauten Einfamilienhaus wie die Christusstatue über Rio de Janeiro. Wir haben einfach das Dach des Elternhauses gekappt und noch einen Stock draufgesetzt, erklärt der Familienvater. Die Entscheidung, das Elternhaus zu sanieren und einen Generationenbau zu schaffen, fiel bereits 2001.
Es war absehbar, dass meine Mutter in einiger Zeit unserer Pflege bedarf, schildert Fischnaller die Ausgangssituation. Und wir standen vor der Entscheidung, uns ein Haus für unsere Familie zu bauen. Die optimale Lösung lag letztlich in der Nutzung der alten Bausubstanz. Architekt Much Untertrifaller zauberte sofort einen Entwurf aus dem Ärmel, der gleich alle Bewohner fasziniert hat. Wichtig war nämlich, dass beide Wohneinheiten unabhängig voneinander funktionieren. Das heißt einen eigenen Zugang und einen eigenen Freiluftbereich haben. Daher wurde das für die 60er-Jahre typische Satteldach abgebrochen und ein L-förmiger Baukörper ostseits in Leichtbauweise aufgestockt. Im glasdominierten Penthaus ergab sich so noch eine großzügige Terrasse. Der Garten hingegen blieb der Erdgeschosswohnung der Mutter zugeordnet. Wir haben bewusst nicht probiert, aus dem Alten etwas Neues zu machen, sagt der Hausherr, und wie man sieht, stellen 60er-Jahre-Bestand und modernes Design keinen Widerspruch dar. Ganz im Gegenteil, es ergibt eine spannende Architektur, die in sich eine ungewohnte Ausführung wagt. Ein Blickfang in Sachen Wohnen für Generationen.
Jacobs brodelt dampfend aus der Kaffeemaschine. Das Verwöhnaroma liegt in der Erfahrung der Vergangenheit. Ich bin als zehnjähriger abenteuerlustiger Bub einmal unerlaubt aufs Dach geklettert, erinnert sich Fischnaller. Schon damals bin ich drauf gekommen, dass oben wohnen gut ist. Das Geschoss aus vorgefertigten Holzelementen ist komplett offen gehalten. Einzig der Schrank trennt den Wohn und Essbereich vom Arbeitsbereich ab. Auch in der Innenarchitektur dominiert Holz aus der Region. Die Fischnallers haben sich für Weißtanne entschieden, weil sie für eine besondere Raumatmosphäre sorgt, die modern, wohnbiologisch angenehm und gleichzeitig edel wirkt. Sobald es draußen warm ist, erweitert sich der Wohnbereich um die 40 Quadratmeter große Terrasse. Außen und Innen verschmelzen miteinander, weil die Glastüren komplett ineinander geschoben werden können. Auch Regen spielt wegen der Überdachung keine Rolle.
DATEN UND FAKTEN
Generationen-Haus, Familie Fischnaller aus Lauterach
Wohnfläche: 190 m² (das Haus beherbergt zwei
Wohnungen: Sohn David
mit Freundin Julia in der 4-Zimmer-
Erdgeschoss-Wohnung)
Grundstück: 1300 m²
Baujahr: 1963
Renovierung: 2001
Architektur: Dietrich | Untertrifaller, Bregenz
Umbaudauer: fünf Monate
Energie: Pelletsheizung und Grundofen im
Dachgeschoss
Konstruktion: Das Dach wurde abgehoben und
in Leichtbauweise mit vorgefertigten Holzelementen
aufgestockt. Es entstand ein großzügiger
off ener Wohnbereich mit vorgelagerter Terrasse
und fantastischen Ausblicken ins Rheintal und die
umliegende Bergwelt.
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